Konzert - Richard Hawley
Das Bild des brutalistischen Umspannwerks seiner Heimatstadt ziert das Cover des zehnten Studioalbums von Richard Hawley, "In This City They Call You Love". Es ist eine Ode an das britische Sheffield, dessen Bewohner*innen offenbar einfach jeden Menschen "Love" ("mein/e Liebe/r") nennen – ungeachtet Bekanntheitsgrad, Berufsstand oder Alter.
Wäre Sheffield eine Cartoon-Figure, wäre die Stadt sicher Homer Simpson, hat Hawley zum Release seines neuen Albums in der britischen Zeitung Guardian erklärt. Nicht ganz fit und wo alles immer etwas schiefläuft. Ungeachtet aller Makel aber liebt Hawley seine Heimat, die er nie verlassen hat, und die ihn und seine Musik tief geprägt hat. Bereits in der Schule gründet er seine ersten Bands, wird schließlich Gitarrist der Band Longpigs Anfang der 90er Jahre und geht nach deren Auflösung mit der Band seines Freundes Jarvis Cocker (Pulp) auf Tour. Der überredet ihn letztlich auch sein erstes Soloalbum aufzunehmen, das 2001 erschienen ist.
Heute – mehr als zwanzig Jahre später – legt Hawley nun also Album Nummer Zehn vor. Und wie die Alben zuvor spiegelt sich darin das Leben Sheffields. Am Deutlichsten wird das wohl im Song "People" des neuen Albums, in dem es heißt "Well I was born and raised by the river, Slowly it flows through this city of knives, Not too far from the mountain that shivers, Folks work so hard and they stay all their lives" – ebenso wie Richard Hawley.