Horror - Spiders - Ihr Biss ist der Tod
Die Angst vor Spinnen, auch meine, sagt sicher mehr über uns und unser Unbehagen in der Natur aus als über die krabbelnden Tiere. In seinem grandiosen Debüt spielt der Franzose Sébastien Vaniček geschickt und wirkungsvoll mit dieser Urangst, ein sehr origineller Beitrag zum erprobten Horror-Genre: Die Spinne und wir.
In den Pariser Banlieues, wo der Film-Seiteneinsteiger Vaniček selbst gelebt hat, wohnt der vom Leben überforderte junge Mann Kaleb (den Théo Christine liebenswert spielt). Die Stimmung im Haus ist aggressiv und ständig aufgeladen. Kaleb hat eine Schwäche für exotische Insekten, sammelt die Tiere in der Wohnung und erwirbt illegal leider auch eine kreuzgefährliche Wüsten-Spinne. Die macht sich selbstständig, vermehrt sich rasant, wird immer größer, bald bilden die tödlichen Insekten eine allgegenwärtige Kolonie mit eigener Infrastruktur aus Netzen im Hochhaus. Sie sind überall.
Faszinierend und tricktechnisch brillant verbindet der Film effektvolle Horrorelemente mit einem ganz realistischen Sozialdrama. Ungeheuer spannend, aber wahrlich keine Therapie für meine Spinnenphobie.
Knut Elstermann