Komödie - Könige des Sommers

Dieser preisgekrönte Überraschungshit aus Frankreich wurde im vergangenen Jahr in Cannes gefeiert, zog viele Menschen ins Kino und zeigt eindrucksvoll, dass man mit einfachsten Mitteln, mit Liebe und Aufrichtigkeit wunderbare Wirkungen erzielen kann.
Die junge Regisseurin Louise Courvoisier drehte in ihrem Heimatdorf Orgelet und Umgebung, ausschließlich mit rundum überzeugenden Laien. In einem fast dokumentarischen Stil erzählt sie von Totones (Clément Favreau), der nach dem Unfalltod des Vaters mit der kleinen Schwester völlig allein steht. Der chaotische junge Mann, der bisher keinem Streit aus dem Weg ging, muss sich plötzlich durchschlagen und versucht sich als reichlich unbeholfener Produzent des regionalen Comté-Käses. Das ist nicht nur interessant anzusehen, und zum Teil sehr komisch, sondern auch symbolisch: Während der berühmte Käse reift, kommt aus Totones zu sich und reift zusehends. "Könige des Sommers” ist ein beglückender Heimatfilm im besten Sinne des Wortes, man spürt die tiefe Verbundenheit der Regisseurin mit den Menschen und der Landschaft, das ist kein fremder Blick von außen, sondern eine Begegnung auf Augenhöhe. Diese kleine Geschichte auf dem Land spiegelt bewegend und authentisch die Welt eines Heranwachsenden, der vielleicht kein Meister-Käser, aber sicher ein anständiger Mensch wird.
Kritiker: Knut Elstermann