Dokumentation - Buñuel: Filmemacher des Surrealismus
Der Regisseur Javier Espada hat sein filmisches Schaffen einem großen Kollegen gewidmet: Luis Bunuel. Beide kamen in derselben kleinen Stadt in Spanien auf die Welt, in Colanda. In Filmen, Ausstellungen, Konferenzen erinnert Espada an den im Jahr 1900 geborenen großen Filmkünstler. Jetzt kommt "Buñuel: Filmemacher des Surrealismus" in die Kinos.
"Buñuel: Filmemacher des Surrealismus" ist keine dokumentarische Biografie im klassischen Sinne, obwohl wichtige Lebensstationen beschrieben werden, das Boheme-Leben im Kreis der Surrealisten in Paris, der Einsatz für die spanische Republik, das Exil in Mexiko, die späten weltberühmten Meisterwerke wie "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" oder "Dieses obskure Objekt der Begierde".
Hochinteressant ist vor allem, wie Espada Lebenslinien und künstlerische Motive verbindet, Themen und Symbole aufzeigt, die sich durch Bunuels ganzes Werk ziehen, in immer neuen Verwandlungen: die antibürgerliche Anarchie, die antiklerikale Haltung, unterdrückte sexuelle Obsessionen.
Mit vielen bisher unveröffentlichten Fotos und Materialien und kluger, klarer Analyse bietet der Film eine wunderbare Möglichkeit, tief in das Universum Bunuel einzusteigen.
Knut Elstermann