Paetzold platziert - Weihnachtszeit ist Gänsezeit
Es kommt die Zeit, wo es der Gans "an den Kragen geht". Weihnachtszeit ist Gänsezeit. Eine halbe Millionen Gänse werden im Jahr in Deutschland geschlachtet und verspeist. Natürlich der Großteil in diesen Tagen.
Die Gans ist zur Zeit überall auf der Speisekarte in Berlin: Im Prater an der Kastanienallee rustikal mit Bratapfel. Im Ganymed an der Friedrichstrasse mit edler Fenchel Sellerie Creme Suppe als Vorgang. In Restaurant The Knast, dem ehemaligen Frauengefängnis als Feinschmeckervariante. Im Le Faubourg am Ku-Damm sogar bis zum 24. Dezember. Und selbst die drei Sticks n Sushi Restaurants offerieren eine japanische Variante der Gans. Auch im Dieselhaus an der Oranienburger herrscht Hochbetrieb berichtet Küchenchef Steve Großmann: "Wir sind im zweiten Jahr seit Eröffnung, letztes Jahr haben wir 4,5 Tonnen gemacht." Beim Gans-Essen, so Großmann, sollte man sich auch nicht nur auf die Gans stürzen: "Beilagen sind wichtig. Wer Gans anbietet, muss guten Kloß servieren, wer Grünkohl anbietet, muss auch einen richtigen Kracher auf den Teller bringen."
Manche wollen die Gans lieber am Leben lassen. Zum Beispiel Frank Zander, fun fact: Der hat eine Gans begnadigt nach amerikanischem Putenvorbild. Die heißt Erna und wird das neue Jahr erleben. Beim Catering Service Gans und Gar darf beim veganen Menue das Tier ebenfalls am Leben bleiben. Küchenchef Sven Räschke bietet als To Go Menue an: "Vegane Gans, beziehungsweise veganer Fasan. Das ist eine vegane Hackmasse mit Tofu, Tempeh und Erbsenprotein. Dazu Traubensoße, Rahmspitzkohl und Kürbispüree." Sven Räschke berichtet von einer griechischen Hochzeit, für die er das Catering ausrichtete, wo der Brautvater nicht glauben wollte, dass das Gyros kein tierisches Fleisch enthielt. Bestellen kann man bei Gans und Gar - tierisch oder vegan - online. Oder am 23. Dezember auf dem Hof abholen. Dann gibt es noch Glühwein gratis.
Wer zu Hause alles selbst machen will, und vegan, für den hat Küchenchefin Josita Hartanto vom Restaurant Lucky Leek am Kollwitzplatz diesen Tip: "Zum Beispiel Sellerie schmoren. Eine dicke Scheibe. Bisschen anbraten: Geile Soße machen, geilen Fond mit viel Rotwein. Dazu Pilze und einfach schmoren bis er butterweich ist. Dann hast du den Sellerie und den Geschmack der Soße drin. Ist deftig, aber trotzdem irgendwie Gemüse."
Hier sind noch Tips von Johannes Paetzold, wer fleischlich einkauft: Weibliche Gans nicht männliche Gans im Geschäft raussuchen. Muss draufgeschrieben sein. Weibliche ist weicher, saftiger. Dann schauen, wo sie herkommt. Und wann verpackt. Vor allem aus dem Ausland werden Gänse angeboten, die vor einem Jahr geschlachtet wurden. Ist zwar bedenkenlos und preiswerter. Aber wo es passt und der Geldbeutel hergibt, bietet sich natürlich die Gans aus der Region an.