Wer mit der 30 Zentimeter Pinzette in der Küche arbeitet - Fleisch wendet, Gemüse, sogar Pasta - ist auf Augenhöhe mit den Profiköchinnen und -köchen. Vergesst die Pfannenwender! Mit der Pinzette setzt man das Entrecote hochkant in die Pfanne. Zwischen 7 und 50 Euro. Auch die Zestenreibe gehört zum festen Inventar der Profiküche. Im Vergleich: Eine Orange zuerst mit einer herkömmlichen Reibe hobeln, dann mit einer Zestenreibe. Danach hat man keine Fragen mehr über den Qualitätsunterschied. In den Profiküchen kursieren viele Spitznamen, die jeder kennt. Die Sonderausgabe des Hobels nennen alle "Mandoline". Mit der "Mandoline" lässt sich ein Rettich millimeterdünn schneiden. Selbst einen Fenchel kann man so als Vitello kredenzen.

Wein trinkt man lieber selbst als ihn zu verschenken. Aber, wer seine Wein Nase schärfen will. Für den empfiehlt Johannes Paetzold: "Le Nez" - die Nase. In kleinen Fläschchen wurden Gerüche konserviert, die typisch für Weiß und Rotwein sind. Toastbrot, Grapefruit, bis zu nassem Hund. Man muss die Gerüche erraten und schärft damit seine Wein Kenntnis. Im Set mit 54 Fläschchen kostet das um die 300 Euro. Gibt es aber auch mit 6 Fläschchen für 25 Euro. Inzwischen übrigens auch für Kaffee und Whiskey.

Es gibt den Aberglauben, Messer dürfe man nicht verschenken. Das sieht Firmenchef Ralf Holdorf von der Messerschleiferei anders: "Messer verschenken darf man schon, muss sich aber einen Euro dafür geben lassen. Sonst zerschneidet das Messer die Freundschaft." Übrigens: Auch geschliffene Messer sind ein wunderbares Geschenk. Wenn man das vor Weihnachten plötzlich "verschwundene Messer" gut "erklären" kann. Auch Fischverkäufer Mark vom Frischeparadies Lindenberg hat für das Messer eine Einkaufsempfehlung: "Ich finde gutes Werkzeug kann man immer verschenken, und da findet man definitiv auch was im Asiamarkt, vielleicht nichts hochwertiges, aber schöne Messer für Anfänger, wenn man dann damit umgehen kann, kann man sich später weiter hocharbeiten."

Kochbücher sind natürlich beliebte Geschenke zu Weihnachten. Johannes Paetzold bleibt bei den meisten aber skeptisch. Noch ein "Frank Rosin" oder "Jamie Oliver"? oder gar das Neue von Gisele Bündchen - "100 Rezepte des Supermodels"? Da empfiehlt unser radioeins-Foodie lieber zeitloses: "Maria Callas La Divina in Cucina". Mit CD im Buchdeckel. Und, vielleicht überraschend – "Sarah Wiener. Gerichte die die Welt veränderten". Vom Siegesmahl von Cäsar über die Gallier bis zu Mandelas Essen am Vorabend seiner Freilassung, Geschichten und Gerichte. Untertitelt: "Für alle Köchinnen und Köche, die durch ihr Kochen die Welt zu einem besseren Ort machen".

Apropos die Welt durch Kochen zum besseren Ort machen. Johannes Paetzold hat einen Kalender entworfen und mit dem Food-Photographen Florian Bolk umgesetzt: "Gerichte, die die Welt retten!" 12 Köchinnen und Köche aus Berlin erzählen, wie ein Gericht ihnen die Welt gerettet hat. Kleine Geschichten, große Geschichten, dazu Photos der Protagonisten und natürlich der Gerichte. Ein 100 Prozent gemeinnütziges Projekt, denn der Erlös geht an die gemeinnützige Berliner Tafel.