Paetzold platziert - Schokolade
Das kommende Wochenende steht ganz im Zeichen der Schokolade mit dem zweitägigen Berlin Chocolate Festival in der Arena in Kreuzberg. Das wiederum nimmt Johannes Paetzold zum Anlass, sich für uns mit Schokolade und Kakao zu beschäftigen.
Das kommende Wochenende am 15. & 16.März steht ganz im Zeichen der Schokolade mit dem zweitägigen Berlin Chocolate Festival in der Arena in Kreuzberg. Ein Fest für alle Süßmäuler, denn Schokolade lieben alle, jung und alt. Wir haben fünf Geschmackssinne: salzig, sauer, bitter, umami und süß. Aber nur süß ist angeboren, die anderen entwickeln sich erst nach der Geburt. Dabei haben Schokolade und vor allem Kakao genaugenommen gar nicht so viel mit süß zu tun hat. Die Azteken haben ihren Kakao noch ohne Zucker getrunken. Wo der Unterschied liegt zwischen Zucker und Kakao, erklärt Reimar Philipps von der Berliner Kakao-Manufaktur Rosa Canina: „Zucker regt unseren Stoffwechsel kurzfristig an oder unsere Gehirntätigkeit. Aber glücklich macht der Kakao. Theobromin heißt der Wirkstoff da drin. Das Tee-in beim Tee und Koffee-in, das ist Theobromin, und das ist eben stimulierend, Dopamin, Serotonin alles. Wenn man ein Hochkonzentrat trinkt mit 80 Prozent Kakao, dann macht das etwas mit einem. Man ist angenehm wach und aufmerksam.“

Wer also seinen Morgenkaffee mit einem hochprozentigen Kakao-Drink ersetzt, der fühlt sich unter Umständen wacher und fitter als mit Kaffee. Im Rosa Canina gibt es neben Kakaobohnen auch Schokoladen-Eis aus der Vitrine. Das wird von der Manufaktur vom Grundprodukt bis zur Eiscreme selbst hergestellt, so Reimar Philipps: „Der Unterschied ist, dass wir unsere Schokolade aus Bohnen herstellen. Da gibt es nur zwei, drei in Berlin, die das überhaupt machen. Die meisten nutzen eben Kuvertüre, und die wird fertig geliefert aus der Schweiz oder aus Belgien. Und da kann man nicht mehr so viel eingreifen in den Geschmack wie wir das können.“
Also, wer hochwertige Schokolade kaufen will, sollte am Besten bei einer kleinen Manufaktur kaufen oder einem Süßwarenhandel des Vertrauens. Davon gibt es in Berlin einige. Zum Beispiel „das süße Leben“ in Schöneberg mit Pralinen, Trüffel, Schokolade in reicher Auswahl. Aber Verkäufer Dario berichtet auch, dass man viele Sorgen habe, die Zeit der Pandemie, der Krieg in Europa, all das treibt die Preise in die Höhe. Reimar Philipps von Rosa Canina nennt noch weitere Gründe für die angespannte Situation: „Die ist ziemlich dramatisch, weil durch den Klimawandel eben viele Ernten ausfallen, weil das Wetter verrückt spielt. Es ist entweder zu nass oder zu trocken. Jedenfalls die Perioden jeweils zu lang oder zu kurz. Dadurch reduziert sich eben das Kakao Volumen auf der Erde, und gleichzeitig wächst die Nachfrage. Die erste Welt wächst dramatisch schnell, besonders in Asien. Einerseits gibt es weniger Rohstoffe, andererseits gibt es höhere Nachfrage, und dadurch explodiert logischerweise der Preis.“

Sicher ist, die Preise werden weiter steigen. Im Discounter wird es Kakao und Schokolade vergleichsweise preiswerter geben, aber da bekommt man eben vor allem den Zuckerschub mit geringem Kakaoanteil. Gerade weil Schokolade bei Kindern so beliebt ist, sollte man, wo es nur geht, auf Qualität achten. Für die Kleinen bietet das Berlin Chocolate Festival nicht nur hochwertige Süßigkeiten, sondern auch Workshops. Schokoladenriegel gießen oder Kekse dekorieren zum Beispiel mit Elena Zhuravleva von der Leta Patisserie. Auch bei ihr heißt es, Zucker ist nicht gleich Schokolade: „Wir verwenden sehr gute Schokolade. Das ist französische Schokolade von Valrhona. Kann man sagen, dass zum Beispiel weiße Schokolade hat mehr Zucker als zum Beispiel dunkle Schokolade. Und viele unserer Erzeugnisse sind auch meist von dunkle Schokolade.“