Paetzold platziert - Foodie-Empfehlungen in Brandenburg
Ostern steht vor der Tür. Besonders zum Ostersonntag hin soll es warm werden, Frühlingswetter und ein langes arbeitsfreies Wochenende erwartet viele von uns. Johannes Paetzold gibt zwei persönliche Empfehlungen in Brandenburg, beide leicht zu erreichen, beide für Jung und Alt.
Das Naturgut Köllnitz findet man am Schauener See bei Storkow, östlich von Berlin. Im Auto eine Stunde von Berlin entfernt, mit der Bahn etwas länger, dafür eine gute Kombi für Bahn & Rad. Das Gut liegt malerisch am Ufer und erstreckt sich ins Weideland. Mit Restaurant, mit offenen Ställen für Simmertaler Rinder, mit Wasserbüffeln und Hühnern. Und vor allem mit dem Schauener See, den Fischer Sander Fuhrmann und seine Kollegen hegen und pflegen und nachhaltig schonend mit der Natur fischen: "Es gibt das perfekte Beispiel, das ist unser See. Wir haben tausend Hektar. Wir haben Zander da. Wir fischen jedes Jahr fünf Tonnen Zander ab und das nächste Jahr können wir uns sicher sein, dass wieder fünf Tonnen Zander da sind, weil wir nicht mehr fischen und nicht weniger."

Sander Fuhrmann arbeitet als einer der wenigen Fischermeister im Osten. Johannes Paetzold berichtete über das Naturgut Köllnitz schon einmal vor zwei Jahren, da war vieles noch im Aufbau. Inzwischen ist ein Haus mit Ferienwohnungen dazugekommen. Und regelmäßige Veranstaltungen: Bootsausfahrten mit den Fischern. Fischräucherkurse. Kulinarische Menue-Abende. Was hier wächst und gedeiht von Fisch über Vieh zu Gemüse steht im Restaurant auf der Karte beziehungsweise kann man im Hofladen kaufen.
Bei Angermünde in der Uckermark im Norden Berlins. Man kommt mit der Bahn – wenn nicht gebaut wird - noch schneller hin als mit Auto. Vor Kerkow sieht man Kraniche auf dem Feld und im Dorf selbst als erstes die Störche auf dem Schornstein in ihrem Nest. Im offenen Stall futtern die Rinder. Auf dem Gut stehen die Rinder im offenen Stall, gleich daneben der Laden, vor dem Jörg Reuter vom Gut Kerkow die Viehhaltung erklärt: "Wir sind eine der wenigen Metzgereien in Deutschland, die noch Warmfleischverarbeitung machen. Wir schlachten selbst die Tiere, wir verarbeiten das Fleisch. Und dadurch, dass wir das noch schlachtwarm verarbeiten, können wir auf ganz viele Zusatzstoffe verzichten, die sonst in die Wurst reinkommen. Man braucht nämlich, damit die Wurst zusammenhält, Phosphat oder im Bio-Bereich Zitrat, bei uns geht das alles ohne diese Zusatzstoffe. Und der Geschmack ist so ein ganz besonderer, den wir da hinbekommen."
Ich Hofladen kommen auch Veganer und Vegetarier auf ihre Kosten aus dem reichhaltigen Angebot, ein Bio Supermarkt, der auch in Berlin gut mithalten könnte. Das Gut Kerkow hat inzwischen auch mehrere Verkaufsläden in Berlin. Die acht Ferienwohnungen im Gutshaus sind grade fertig geworden, man kann sie besichtigen und mieten. Der Innenhof soll bald umgebaut werden zum begehbaren Bauerngarten. Die Ställe laden die Besucher zum Spaziergang ein. Im offenen Stall suhlen sich die Schweine in der Sonne und sind eben nicht auf Eisenstäben zusammengepfercht wie in den Industriehöfen. 900 Hektar ist das Gelände groß, umgerechnet etwa genau so viele Fußballfelder. Hinter dem Gut erstrecken sich die Felder, wo der Gemüseanbau bald beginnen soll. Und die Weiden. Passt alles für eine Wander- oder Radtour, schwärmt Jörg Reuter: "Man kann sich das Ostern schön erwandern. Also wenn man sich hier auf dem Hof vielleicht sich erst mal mit einer schönen Leberkässemmel stärkt, dann Richtung Nabu Blumberger Mühle spaziert und von dort abbiegend an den Feldern entlang geht, sieht man auch unsere Rinder, wir halten insgesamt 400 Black Angus Rinder hier. Und die stehen 365 Tage im Jahr draußen."
Wer noch Zeit mitbringt, dem sei empfohlen ein paar Kilometer weiter das Kaffee Konsum zu besuchen am Wolletzsee. Auszusprechen wie der gleichnamige Supermarkt in DDR Zeiten. In den Vitrinen dieses Geheimtips der Uckermärker findet man DDR Requisiten wie Ata Putzmittel. Aber auf den Tisch kommt der Angus Burger, und das Grundprodukt dafür aus dem Gut Kerkow.