Paetzold platziert - Die Zitrone
Johannes Paetzold widmet sich heute der Zitrone. Am Wochenende war er noch in Griechenland und hat direkt vom Baum geerntet. Zurück in Berlin, bleibt die Frucht weiter sein Thema.
Gibt es bei Zitronen im Vergleich zu Tomaten oder Äpfeln nur wenige Sorten? Doch, die gibt es, so Michael Dankwart, Marktleiter vom Frischeparadies an der Storkower Strasse: "Die Vielfalt bei Zitronen ist unfassbar groß. Es gibt ganz alte Sorten, die jetzt erst wieder wiederbelebt werden, wie die Menton Zitronen aus Frankreich. Eine der berühmtesten Zitronen der Welt. Genau wie die Amalfi Zitrone. Von der Amalfi Küste beim Vesuv. Sicher die bekannteste von den alten Sorten. Im Frischeparadies haben wir eine spezielle großporige aus Italien, die Zedrat-Zitrone. Die eine sehr dicke fleischige Schale hat, die fast einen Zentimeter dick ist. Finger of Buddha wird im Augenblick viel nachgefragt ist aber nicht zu bekommen. Sieht sehr eigenwillig aus, weil sie so eine fingrige Form hat. Völlig a-typisch zu dem, was wir normal unter Zitrone begreifen."
Also, die Sortenvielfalt ist da, und sie wird künftig auch präsenter sein. Irgendwann auch die Finger of Buddha, eine Zitrone länglich wie eine türkische Paprika. Die Menton Zitrone gibt es schon. Ebenso die riesige Zedrat Zitrone. Und die Amalfi Zitrone. Mit der Amalfi Zitrone hat Johannes Paetzold zu Hause gewerkelt. Salzzitronen eingelegt über mehrere Monate. Da bekommen sie eine würzige Säure. Eine Wunderzutat, die zu Ofengemüse und geschmortem Huhn passt. Salzzitronen, ganz leicht zu machen, und ein wahrer Hingucker im Küchenregal.
Im jüngst eröffneten Restaurant Lo Fufu an der Kantstrasse spielt die Zitrone ebenso eine tragende Rolle. Für Küchenchef Amodio Iezza ist sie eine Erinnerung an die Kindheit. Die Säure, die Frische, die ihn schon als Kind in Italien täglich begleitete. Diese Wegbegleiterin seines Lebens hat Amadio als Tagliolini mit Jakobsmuscheln, schwarzem Trüffel und Zitronen Sauce auf den Teller gezaubert. Weil die dunkleren Töne des Trüffel mit der Zitrone eine frische Einbettung bekommen, so Amodio Iezza.
Inspiriert hat Johannes Paetzold ein Zitronen-Festmahl zu Hause auf den Tisch gebracht. Zur Pasta Limone Variante wie im Lo Fufu nun breitbandige Mafaldine Pasta auf den Tisch, die – kleiner Trick - im Zitronen Nudelwasser gekocht wurden. Ein Chicoree Salat mit Zitronen-Orangen Filets und einem Basilikum Öl Dressing, die Säure wurde eingebettet in dieses samt sanfte Öl. Zum Schluss ein Zitronenkuchen mit Zitronen Sorbet und Citrus Mandel Chip. Dazu ein Glas Zitronenlimonade.
Die wichtigsten beiden Arbeitsgeräten für die Zitrone in der heimischen Küche sind dabei die Microplane Zestenreibe und die Zitrushandpresse, die viel effektiver ist als eine meist verwendete Zitronenpresse.
Wer jetzt Lust an der Zitrone, ihrer Vielfalt und Frische, bekommen, dem empfiehlt Johannes Paetzold das Buch „Lemon“ im Taschen Verlag. 40 Euro. Da geht es um die Zitrone in der Kunst, in den Gemälden von Henri Matisse, und um die Zitrone in der Rockmusik von den Lemonheads bis zu Robert Plant von Led Zeppelin. Für den Backstage immer Zitronen parat sehen mussten. Das Gerücht sagt, nicht als Vitamintrunk, sondern als Vergrößerung der Hose im Genitalbereich auf der Bühne. Und Lemon präsentiert natürlich auch viele Zitronen-Rezepte.