Fantastische Tierwelten - Herbstgesänge (Teil 2)
Im Herbst gibt es eine Besonderheit - Herbstgesänge von Vogelweibchen. Letzte Woche ging es schon um die Herbstgesänge, und heute setzen wir das Thema fort. Paul Wernicke erklärt, dass es mehrere Gründe gibt, warum Vögel auch im Herbst singen: Jungvögel müssen das Singen lernen und beginnen damit lieber früher als später, ähnliche Tageslichtverhältnisse wie im Frühling führen zu einer erhöhten Ausschüttung von Testosteron, was die Gesänge auslöst und im Herbst gibt es reichlich Nahrung, was die Vögel in gute Stimmung versetzt und zum Singen anregt.
Ein weiteres interessantes Phänomen ist das Verhalten von Hausrotschwänzen, die ihr Territorium bereits im Herbst besetzen und dann wegfliegen. Andere Arten wie das Rotkehlchen und der Zaunkönig, die Insektenfresser sind, singen im Winter, um ihr Nahrungsrevier zu markieren. Dies ist besonders wichtig, da die Nahrung knapp ist und sie ihr Territorium gegen andere Vögel verteidigen müssen.
Paul Wernicke berichtet von Studien, die zeigen, dass Rotkehlchen ihr Territorium vehement verteidigen. Wenn ein fremdes Rotkehlchen in ihr Revier eindringt, kann es zu heftigen Kämpfen kommen. Diese territorialen Gesänge sind also nicht nur ein Mittel zur Partnersuche, sondern auch zur Sicherung der Nahrung.
Für Vogelfreunde, die Rotkehlchen im Garten beobachten möchten, empfiehlt Paul Wernicke Mischfutter mit getrockneten Mehlwürmern. Diese Insekten sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Vögel im Winter. Auch wenn die Insekten im Winter weniger aktiv sind, finden die Vögel sie in Form von Puppen und Larven in der Natur.
