Kommentar von Lorenz Meyer - Lindner (FDP) setzt "taz" mit rechtspopulistischem Portal "NIUS" gleich

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Ende letzter Woche hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) mal wieder für Aufsehen gesorgt. Aber nicht durch seine harte Linie in Sachen Haushaltspolitik, sondern weil er dem umstrittenen Internetportal "NIUS" ein Interview gegeben hat. "NIUS" wird von EX-BILD-Chefredakteur Julian Reichelt geleitet. Lindners Entscheidung hat in den sozialen Medien heftige Kritik ausgelöst. Er reagierte auf "X" daraufhin mit einem Bezug auf das Interview, das er kürzlich der "taz" gegeben hatte. Die Chefredakteurinnen der taz haben sich gegen Lindners Vergleich gewehrt. Haben sie damit Recht?

"NIUS" wird rechtspopulistische Stimmungsmache und die massive Verdrehung von Fakten vorgeworfen. Als Reaktion verwies Lindner darauf, dass er auch mit der "taz" gesprochen habe und betonte, wie wichtig Medienpluralität sei. Die Chefredaktion der "taz" reagierte ihrerseits mit einem offenen Brief an Lindner. Darin verwahrte sie sich vehement dagegen, in einem Atemzug mit der "unappetitlichen, rechtslastigen Website" "NIUS" genannt zu werden, wie es dort heißt.

Lorenz Meyer ist Medienkritiker, Satiriker und Autor.

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