Kommentar von Jenni Zylka - Stille gegen KI-Ausbeutung – britische Künstler protestieren mit neuem Album

Jenni Zylka © fotostudioneukoelln.de
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In Großbritannien haben mehr als 1.000 Musikschaffende ein neues Album veröffentlicht - aus Protest. Denn die britische Regierung erwägt eine Gesetzesänderung, die es Künstlicher Intelligenz ermöglichen könnte, ihre Werke ohne ausdrückliche Einverständnis für Trainingszwecke zu nutzen – um damit, so die Befürchtung, später mal KI-Musik zu produzieren. Musik von großen Stars wird immer schon nachgemacht und nachgespielt – provokant gefragt: was ist das Problem, wenn eine KI das schneller lernt?

Kate Bush, Damon Albarn, Annie Lennox, Hans Zimmer, Cat Stevens, The Clash, Jamiroquai und die Pet Shop Boys – alle zusammen mit neuem Material auf einem neuen Album! Aber freuen Sie sich nicht zu früh: Das Album, um das es geht, heißt "Is this what we want?" und ist eine politische Aussage: Zu hören ist nämlich in zwölf Stücken nichts anderes als Stille, beziehungsweise der Sound von leeren Musikstudios und Aufführungsräumen. Es geht mal wieder um KI – die Künstler*innen wollen mit diesem Album gegen die Pläne der britischen Regierung protestieren, die plant, Urhebergesetze zu lockern und KI-Entwicklern damit zu erlauben, Computerprogramme mit jeder Musik zu trainieren, die sie in die Finger kriegen können.

Jenni Zylka ist Kulturjournalistin.

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Zur Person - Jenni Zylka

Jenni Zylka wurde 1969 in Osnabrück geboren. Seit 1986 spielt sie Orgel in der Psychobilly-Band Sunny Domestozs. 1988 zog sie nach Berlin, wo sie Linguistik, Kunst- und Kommunikationswissenschaft studierte. 1994 machte sie eine Ausbildung zur Tontechnikerin.