Die Bäume in Deutschland leiden unter den Folgen der Klimakrise. Dürre und hohe Temperaturen – aber auch der Befall mit Parasiten – setzen den Wäldern zu. Die jährliche Waldzustandserhebung dokumentiert seit den 1980er Jahren, wie sich der Wald unter den genannten Bedingungen verändert. Im gesamten Wald in Deutschland ist nur einer von fünf Bäumen gesund, wie aus dem Waldzustandsbericht 2023 hervorgeht, der heute in Berlin veröffentlicht wurde.

"Der Wald entwickelt sich zunehmend zum Dauerpatienten. Ob es die Fichte ist, aber mittlerweile auch Laubbäume wie Buche und Eiche: Sie alle leiden massiv unter Dürre, unter hohen Temperaturen", sagt Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Die Bäume verlieren Blätter und Nadeln und können sich nicht mehr gegen Schädlinge wehren.

Neu ist diese Diagnose nicht. Die Ergebnisse im aktuellen Bericht gleichen denen vom Vorjahr; der Zustand der Bäume in Deutschland ist unverändert schlecht. Ursache dafür ist die Klimakrise, sagt Özdemir. "Die Klimaveränderung ist so schnell und so massiv, dass sich der Wald auf natürliche Weise nicht anpassen kann."

Mit 250 Millionen Euro unterstützt das Landwirtschaftsministerium in diesem Jahr den Umbau der Wälder, damit sie langfristig dem Klimawandel standhalten. Aber das Geld reicht nicht aus, meint der Verband der Waldeigentürmer. Er fordert mehr Unterstützung, zum Beispiel um Mischwälder zu pflanzen und natürliche Ökosysteme wiederherzustellen. Der Naturschutzbund Deutschland will allerdings, dass die Waldbesitzer im Gegenzug für diese Fördergel der striktere ökologische Vorgaben einhalten müssen.