Russland meldet erfolgreichen Test - Plasma-Antrieb: Die Zukunft der Weltraumreisen?

Eine Sojus-Rakete hebt von einem Startplatz vom Kosmodrom Wostotschny ab © picture alliance/dpa/TASS | Sergei Savostyanov
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Russische Wissenschaftler*innen behaupten, einen Plasma-Antrieb erfolgreich getestet zu haben. Dieser Raketenantrieb könnte Reisen im Weltraum signifikant beschleunigen. Zum Mars bräuchte man mit einem Plasma-Antrieb nur noch 30 Tage, anstatt bisher 6 bis 9 Monate. Was ein Plasmaantrieb ist und wie die Meldung aus Russland einzuschätzen ist, weiß der Raumfahrtingenieur Rainer Kresken von der ESA.

Ein Plasma-Antrieb unterscheidet sich grundlegend von herkömmlichen Raketenantrieben, die auf chemischen Treibstoffen basieren - erklärte ESA-Raumfahrtingeneur Kresken auf radioeins. Stattdessen nutzt er elektrische Kräfte, um Partikel mit hoher Geschwindigkeit nach hinten zu beschleunigen. Dies erzeugt einen Rückstoß, der die Rakete vorantreibt. Diese Methode ist besonders effizient und könnte theoretisch lange Reisen im All ermöglichen.

Obwohl die Technologie vielversprechend klingt, gibt es erhebliche Herausforderungen. Ein Plasma-Antrieb benötigt eine große Menge elektrischer Energie, die derzeit nur durch einen Atomreaktor an Bord einer Rakete bereitgestellt werden könnte. Solche Reaktoren sind jedoch noch nicht für den Einsatz im Weltraum verfügbar. Kreskin betont, dass die Realisierung eines solchen Antriebs im All noch in weiter Ferne liegt.

Obwohl die Behauptungen der russischen Wissenschaftler beeindruckend klingen, bleibt die praktische Umsetzung eines Plasma-Antriebs im Weltraum eine große Herausforderung. Die Technologie könnte eines Tages die Raumfahrt revolutionieren, doch bis dahin ist noch viel Forschung und Entwicklung nötig.