Fraktionsübergreifender Antrag - Organspende: Neuer Anlauf zur Widerspruchslösung

Bislang kann jeder Deutsche freiwillig einen Organspendeausweis ausfüllen, mit dem man einer Organspende nach seinem Tod zustimmen oder widersprechen kann © radioeins/Chris Melzer
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Eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten will einen erneuten Versuch zur Durchsetzung der Widerspruchslösung bei der Organspende starten. Das parteiübergreifende Bündnis hat heute einen Antrag vorgestellt, nachdem jeder volljährige und einwilligungsfähige Mensch zum Organspender würde, der dem zu Lebzeiten nicht widersprochen hat. Die CDU-Abgeordnete Gitta Connemann, die den neuen Anlauf zur Widerspruchslösung bei der Organspende unterstützt, erklärte auf radioeins, dass sie mit der Widerspruchslösung auch diejenigen auffangen wollen, die nicht dazu kommen, ihre Zustimmung zu dokumentieren.

Organspende rettet Leben!"

Gitta Connemann (CDU)

Aktuell ist es so: Potenzieller Organspender ist, wer selbst zu Lebzeiten oder wessen Angehörige nach dem Tod zustimmen. Wer keine Organe spenden will, müsste in Zukunft aktiv widersprechen, der Organspendeausweis würde damit obsolet. Klingt eigentlich nach einer guten Sache - aber es gibt auch Kritik. Die Widerspruchlösung greife in die Entscheidungsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger ein.

Bislang kann jeder Deutsche freiwillig einen Organspendeausweis ausfüllen, mit dem man einer Organspende nach seinem Tod zustimmen oder widersprechen kann © radioeins/Chris Melzer
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Einfach, freiwillig und kostenlos - Digitales Organspende-Register startet

Einfach, freiwillig und kostenlos soll das Verfahren sein, heute geht es los: Die ersten möglichen Spender können sich in das digitale Organspende-Register eintragen. Zunächst allerdings nur, wenn sie einen Personalausweis mit Online-Funktion haben. Im dritten Quartal soll dann auch eine Registrierung über die Gesundheits-ID, also etwa die App der Krankenkasse, möglich sein. Ab 1. Juli 2024 sollen auch alle Krankenhäuser mitmachen. Befürworter erhoffen sich von dem Register, dass mehr Menschen ihre Bereitschaft zur Organspende erklären. Wir sprechen darüber mit Dr. Sandra Loder von der Deutsche Stiftung Organtransplantation.