Schwere Schäden und Verletzungen in Berlin - Über Kugelbomben und ihre Gefahren

Eine so genannte Kugelbombe bei einer Vorführung der Feuerwehr © picture alliance / dpa | Malte Christians
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Nach den massiven Schäden durch illegale Kugelbomben in Berlin in der Silvesternacht werden Konsequenzen gefordert. Allein im Berliner Unfallkrankenhaus werden 35 Menschen mit Silvesterverletzungen behandelt - mehrere wurden durch Kugelbomben schwer an Händen, Gesicht und Augen verletzt. Andere Betroffene hätten infolge der Explosion dieser Sprengkörper schwere Hörschäden erlitten. In Berlin-Schöneberg sind durch die Explosion einer Kugelbombe 36 Wohnungen vorübergehend unbewohnbar geworden. Wir sprechen darüber mit Ingo Schubert, Vorsitzender des Bundesverbands Pyrotechnik.

Kugelbomben sind Großfeuerwerkskörper der Kategorie F4, die nur von Personen mit Fachkenntnissen verwendet werden dürfen. Diese Feuerwerkskörper erzeugen die beeindruckenden kugelförmigen Effekte am Himmel, die man von professionellen Feuerwerken kennt. Im Gegensatz zu legalem Feuerwerk für Endverbraucher sind Kugelbomben viel größer und enthalten keine Begrenzung für die Menge an Pulver.

Die Explosion in der Silvesternacht in Berlin-Schöneberg war höchstwahrscheinlich das Ergebnis illegaler Aktivitäten. Ingo Schubert, Vorsitzender des Bundesverbandes Pyrotechnik, vermutet, dass es sich um eine selbstgebaute Bombe handelte. "Eine Kugelbombe, selbst eine größere, schafft es nicht, Fensterscheiben bis in den dritten Stock zu zerbersten", so Schubert auf radioeins. Die Kombination aus unsauberem Effekt und starker Sprengwirkung deutet auf eine Mischung verschiedener pyrotechnischer Materialien hin.

Schubert fordert eine bessere Ausstattung der Zoll- und Überwachungsbehörden, weil der Großteil der illegalen Pyrotechnik über die Grenze kommt, sei es per Fahrzeug oder über das Internet.