Gesättigter Markt in Nordamerika - BKA warnt vor Kokain-Schwemme in Deutschland

Die Hamburger Polizei präsentiert einen 1000 Kilogramm Kokainfund (2018) mit einem Straßenverkaufspreis in Höhe von 150 Millionen Euro © imago/Chris Emil Janßen
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Die Hamburger Polizei präsentiert einen 1000 Kilogramm Kokainfund (2018) mit einem Straßenverkaufspreis in Höhe von 150 Millionen Euro | © imago/Chris Emil Janßen Download (mp3, 10 MB)

Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, warnt vor einer Zunahme harter Drogen in Deutschland. Laut Münch erlebe Deutschland eine "Kokain-Schwemme", da der Markt in Nordamerika gesättigt sei und sich die Drogenhändler nun stärker auf Europa konzentrieren. Zudem sieht Münch Veränderungen im Heroin-Markt, da die Taliban den Opium-Anbau in Afghanistan unterbunden haben, was zu einer Verknappung und einem höheren Risiko für Konsumenten durch Vermischung mit synthetischen Opioiden führen könnte. Eine Einschätzung dazu von dem Experten Daniel Brombacher.

Daniel Brombacher, Europa-Direktor beim Think Tank Global Initiative Against Transnational Organized Crime, bestätigte auf radioeins die hohe Verfügbarkeit und Reinheit von Kokain in Deutschland. Er sieht die Ursache in der steigenden Nachfrage in Europa. Neben Kokain und Heroin drängen immer mehr synthetische Substanzen auf den Markt. Diese Diversifizierung erschwert die Kontrolle und Bekämpfung des Drogenhandels.

Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland sollte den Schwarzmarkt austrocknen, bleibt jedoch Stückwerk. Der Eigenanbau und Anbau in Cannabis-Clubs reicht nicht aus, um die Nachfrage zu decken, und der illegale Markt besteht weiterhin.