USA geben Ukraine grünes Licht - Biden erlaubt Angriffe auf Russland mit weitreichenden US-Raketen

US-Präsident Joe Biden (r) zusammen mit Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine © picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Susan Walsh
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Waffen mit großer Reichweite – geliefert aus dem Westen. Damit will die Ukraine auch Ziele in Russland angreifen. Die Sorge ist groß, dass der Krieg eskalieren könnte und NATO-Länder Kriegspartei werden. Der scheidende US-Präsident Biden war lange zögerlich. Nun hat er der Ukraine offenbar erlaubt, Raketen mit großer Reichweite gegen bestimmte Ziele in Russland einzusetzen. Nico Lange, Senior Fellow der Zeitenwende-Initiative bei der Münchner Sicherheitskonferenz, erläutert die möglichen Gründe für diesen Kurswechsel.

Die Ukraine darf Russland nun mit weitreichenden Raketen angreifen. Diese Entscheidung soll US-Präsident Joe Biden getroffen haben, obwohl eine offizielle Bestätigung noch aussteht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte seit Monaten um diese Freigabe gebeten. In seiner gestrigen Videobotschaft sagte Selenskyj: "Angriffe werden nicht mit Worten geführt. Die Raketen werden für sich selbst sprechen."

Gründe für den Kurswechsel

Nico Lange, Senior Fellow der Zeitenwende-Initiative bei der Münchner Sicherheitskonferenz, vermutet, dass die Beteiligung nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite eine Antwort der USA erforderte. Diese Soldaten sind im Gebiet Kursk stationiert, wo die Raketen eingesetzt werden sollen.

Auswirkungen auf den Kriegsverlauf

Lange erklärt, dass die neuen Raketen die Lage für die russischen Truppen in Kursk erschweren werden. Dies könnte es der Ukraine ermöglichen, Flugplätze und Startrampen anzugreifen sowie nordkoreanische Technik zu zerstören, bevor sie zum Einsatz kommt. Allerdings wird dies den Kriegsverlauf im Donbass nicht wesentlich verändern.

Deutsche Haltung zu Taurus-Raketen

In Deutschland wird weiterhin über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine diskutiert. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich bisher gegen eine Lieferung ausgesprochen, trotz der Entscheidung der USA. Ein Vizeregierungssprecher betonte, dass die Haltung der USA keinen Einfluss auf die deutsche Entscheidung habe.

Lange betont, dass die Argumente gegen die Lieferung von Taurus-Raketen entkräftet seien und fordert, diese für eine mögliche zukünftige Lieferung vorzubereiten. Er sieht die Lieferung von Taurus-Raketen als notwendig an, um die Ukraine dauerhaft zu unterstützen. Die Entscheidung der USA zeigt, dass die internationale Unterstützung für die Ukraine weiter wächst.