Die Literaturagenten - Clemens Böckmann: "Was du kriegen kannst"
"Nimm, was du kriegen kannst." - das sagt der Stasi-Verbindungsmann in Zwickau ganz am Anfang des Romans zu Uta. Einer jungen Frau, die in Zwickau in einem Möbelgeschäft als Verkäuferin arbeitet. Die Stasi wirbt die alleinerziehende Mutter Uta Anfang der 1970er Jahre als Sexarbeiterin an. In der Messestadt Leipzig nähert sich Uta gezielt Männern aus dem kapitalistischen Ausland an und spioniert sie aus. Der Roman "Was du kriegen kannst" von Clemens Böckmann beruht auf einer wahren Geschichte. Im Interview mit den Literaturagentinnen erzählt der Schriftsteller, was ihn an der widersprüchlichen und komplexen Figur von Uta interessiert hat, die zugleich Täterin und Opfer war. Außerdem erklärt Clemens Böckmann, warum er unbedingt Auszüge aus Stasi-Akten mit ihrer bürokratischen und kalten Sprache in seinen Roman integrieren wollte. Und warum er die Leserinnen und Leser absichtlich in einen Nebel aus Unsicherheit und Verwirrung führen möchte.