Einigung zwischen Israel und Hamas - Waffenruhe und Geiseldeal: Was bedeutet das für die Situation in Nahost?

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu zusammen mit den Mitgliedern des israelischen Sicherheitskabinetts © Koby Gideon/Israeli Government Press Office via AP
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Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu zusammen mit den Mitgliedern des israelischen Sicherheitskabinetts | © Koby Gideon/Israeli Government Press Office via AP Download (mp3, 11 MB)

Nach dem Waffenruhe-Abkommen sollen am Sonntag die ersten israelischen Geiseln freigelassen werden. Wir fragen einen Experten, was das für die Situation in Nahost bedeutet, auch mit Blick auf den Iran und die Hisbollah.

15 Monate nach dem 7. Oktober 2023 soll es nach jetzigem Stand am Sonntag zu einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas kommen. Außerdem sollen zunächst 33 israelische Geiseln gegen hunderte inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Eine Hürde bis dahin wurde heute schon genommen: Das israelische Sicherheitskabinett hat dem Deal zugestimmt, morgen muss die israelische Regierung darüber entscheiden. Was bedeutet das für die Lage in Nahost? Darüber sprechen wir mit Robert Chatterjee. Er ist stellvertretender Chefredakteur des Nahost-Fachmagazins Zenith.

Eine Frau, die eine israelische Fahne hält, guckt sich Tel Aviv Plakate an, auf denen Personen zu sehen sind, die von der Hamas entführt wurden © picture alliance/dpa | Ilia Yefimovich
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Netanjahu gibt Einigung über Waffenruhe bekannt - Tom Segev zur Waffenruhe: "Ich werde nicht erstaunt sein, wenn das alles zusammenbricht."

Israels Ministerpräsident Netanjahu hat eine Einigung in den noch ausstehenden Streitpunkten des Gaza-Abkommens bekanntgegeben. Wie sein Büro mitgeteilt hat, soll das israelische Kabinett das Abkommen heute billigen. Ursprünglich war das schon gestern geplant. Dann gab es aber Verzögerungen. Netanjahu warf der Terror-Organisation Hamas vor, von Teilen der Vereinbarung abgerückt zu sein, um in letzter Minute Zugeständnisse zu erreichen. Die Hamas wies die Vorwürfe zurück. Der israelische Historiker und Journalist Tom Segev äußerte sich zur Umsetzung und den Zielen des Abkommens sehr skeptisch.

Gazastreifen, Khan Yunis: Palästinenser inspizieren ihre zerstörten Häuser in Hamad Town, nachdem sie nach dem Rückzug der israelischen Armee zurückgekehrt sind. Die Stadt ist, wie fast der gesamte Gazastreifen, massiv zerstört (Bild vom 21.05.2024) © Abed Rahim Khatib/dpa
Abed Rahim Khatib/dpa

Katastrophale Lage der Zivilbevölkerung - Waffenruhe zwischen Hamas und Israel - Hoffnungsschimmer für Gaza

Mit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel vor 15 Monaten hat ein Krieg angefangen, der bis heute andauert. Jetzt gibt es endlich einen Verhandlungserfolg. Die Hoffnung auf eine Waffenruhe zwischen Hamas und Israel ist groß. Doch es bleibt abzuwarten, ob diese tatsächlich zustande kommt und ob sie den dringend benötigten humanitären Zugang ermöglicht. "Wir hoffen auf eine schnelle Waffenruhe", erklärte Dr. Thorsten Klose-Zuber, Generalsekretär der Hilfsorganisation "Help – Hilfe zur Selbsthilfe", auf radioeins.