Erstmals seit Taliban-Machtübernahme - Deutschland schiebt nach Afghanistan ab
Ein Abschiebeflug aus Deutschland ist in der afghanischen Hauptstadt Kabul gelandet - der erste seit Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban. An Bord waren 28 verurteilte Straftäter, darunter auch zwei Straftäter aus Berlin. Die Bundesregierung hatte den Abschiebeflug offenbar schon länger geplant. Kritik kommt vom Flüchtlingsrat. Wir sprechen darüber mit Julius Becker, Rechtsanwalt für Migrationsrecht in Berlin.
Erstmals seitdem die Taliban 2021 in Afghanistan die Macht übernommen haben, ist heute Morgen ein Abschiebeflug vom Flughafen Leipzig/Halle nach Afghanistan gestartet. An Bord: 28 Straftäter, unter denen auch Gefährder sein sollen. Also Menschen, denen schwere Straftaten oder Anschläge zugetraut werden. Zwei Monate soll dieser Flug vom Kanzleramt und den Innenbehörden vorbereitet gewesen sein. Ein interessanter Zufall, dass er nun gerade heute durchgeführt wird - eine Woche nach dem Anschlag in Solingen und kurz vor den Landtagswahlen am Sonntag.
Warum geht das auf einmal, wo doch völkerrechtlich immer argumentiert wurde, dass in Länder wie Syrien und Afghanistan nicht abgeschoben werden darf? Das lassen wir uns von Julius Becker erklären. Er ist Rechtsanwalt für Migrationsrecht in Berlin.