Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - Luigi Colani und der Jugendstil

Bis zum 30. Mai 2021 im Berliner Bröhan-Museum

Luigi Colani, Rohkarosserie des Sportwagens „Colani GT“ um 1960, Sammlung POPDOM (Foto: Colya Zucker) © Colani Design Germany GmbH
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Luigi Colani, Rohkarosserie des Sportwagens „Colani GT“ um 1960, Sammlung POPDOM (Foto: Colya Zucker) | © Colani Design Germany GmbH Download (mp3, 6 MB)

„Das Bauhaus ist out!“ stellte Luigi Colani fest und forderte stattdessen 1977 die „Renaissance des Jugendstils“. Luigi Colani (1928-2019), gebürtiger Berliner, geniales Multitalent und Superstar der Selbstinszenierung, zettelte damit eine Revolution im deutschen Design an.

Luigi Colani war eine der facettenreichsten Designerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts und ist nur schwer in seiner Gesamtheit zu fassen. Der streitbare Student der Berliner Hochschule der Künste und Absolvent der Pariser Sorbonne schrieb mit seinen visionären Ideen und biomorphen Formen Design-Geschichte. Die Natur war dabei seine wichtigste Inspirationsquelle, was den Querdenker mit dem Jugendstil verband.

Colani sorgte in den 1960er Jahren auch deshalb für eine Revolution im deutschen Design, weil er sich selbst und seinen Namen zur Marke machte. Er nutzte die Möglichkeiten des neuen Materials Kunststoff zu außergewöhnlichen und futuristischen Formen. Oft knüpft er dabei an florale und organische Formen des Jugendstils an, dessen grundlegende Ideen und Konzepte er weiterentwickeln wollte.

In der Ausstellung im Bröhan-Museum werden seine Entwürfe den Jugendstilobjekten der eigenen Sammlung gegenübergestellt. Die floralen Objekte aus der Zeit des Jugendstils und die Werke Colanis stehen für den Traum von einer besseren Welt.

Mehr über die Ausstellung "Luigi Colani und der Jugendstil" im Bröhan-Museum von Cora Knoblauch.


Quelle: Bröhan-Museum

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Die Kunstkritik auf radioeins - Art aber fair

Unseren Kunstexpertinnen Marie Kaiser und Cora Knoblauch ist das Herz genauso wichtig wie der Kopf – jedenfalls, wenn es um Kunst geht. Sie streifen durch Galerien und Museen, Hinterhöfe und Straßen, Läden und Bars – immer auf der Suche nach Kunst, die bewegt. Werden sie fündig, verraten sie es hier auf radioeins.