Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - Anna Dorothea Therbusch: Eine Berliner Künstlerin der Aufklärungszeit
Bis zum 10. April 2022 in der Gemäldegalerie in Berlin
Vor 300 Jahren, am 23. Juli 1721, wurde mit Anna Dorothea Therbusch eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 18. Jahrhunderts in Berlin geboren. Anlässlich des runden Jubiläums würdigt die Gemäldegalerie im Herbst 2021 diese außergewöhnliche Künstlerin und Vorreiterin der Emanzipation mit einer fokussierten Sonderausstellung ihrer wichtigsten Werke aus den eigenen Beständen der Staatlichen Museen zu Berlin.
Der ungewöhnliche Karriereweg von Anna Dorothea Therbusch (1721-1782) begann als Tochter des preußischen Hofmalers Georg Lisiewsky, von dem sie wie ihre Geschwister früh eine erste Ausbildung als Malerin erhielt. Doch als Ehefrau eines Gastwirts und Mutter von fünf Kindern blieben ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet zunächst ungenutzt. Umso energischer widmete sie sich ab ihrem 40. Lebensjahr der Malerei, sodass ihr als einer der wenigen Frauen überhaupt im Jahr 1767 die Aufnahme in die wichtigste europäische Kunstakademie der Zeit, die Pariser Académie royale de peinture et de sculpture, gelang. Zurück in ihrer Heimatstadt wurde sie eine gefragte Porträtmalerin und mit Bildnissen etwa von Henriette Herz, Friedrich II. und dem Arzt Christian Andreas Cothenius zur bedeutenden Chronistin der Zeit der Aufklärung.
Die Gemäldegalerie versammelt anlässlich des 300. Geburtsjubiläums fast den gesamten Bestand an Therbusch-Arbeiten aus den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin. radioeins-Kollegin Cora Knoblauch war dort und berichtet darüber.
Quelle: Gemäldegalerie