Berliner Mieterverein - Wohnungsnot durch Eigenbedarfskündigung

Straßenzug mit Altbauten © radioeins/Chris Melzer
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In Berlin werden jährlich zwischen 4.000 und 6.000 Eigenbedarfskündigungen verfasst, was bedeutet, dass Tausende von Menschen ihr Zuhause verlassen müssen. Der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, Sebastian Bartels, spricht über die Dramatik der Situation und die Notwendigkeit einer Lösung. Er erläutert, dass die meisten Kündigungen nicht durch Zahlungsschwierigkeiten, sondern durch Umwandlungen von Mietshäusern in Eigentumswohnungen verursacht werden. Bartels betont, dass die Sozialbindung in vielen Fällen ausgelaufen ist und die Gefahr von Eigenbedarf sehr hoch ist.

Der Mieterverein startet gemeinsam mit mehreren Berliner Bezirksämtern ein Projekt gegen Wohnungsnot durch Eigenbedarf und Umwandlung. Ziel ist es, die Menschen in Mieterversammlungen zu informieren, Flugblätter zu verteilen und Erhebungen durchzuführen, um die Probleme besser zu verstehen. Außerdem soll die Bundespolitik aufgerufen werden, die Gesetzeslage zu ändern.

Bartels rät Mieterinnen und Mieter, nicht klein beizugeben, sondern zu kämpfen und zu klagen, wenn sie eine Eigenbedarfskündigung erhalten. Er betont, dass die Gerichte kritischer geworden sind und oft eine Sperre setzen, wenn der Härtegrund des Mieters gegeben ist.

Stadtleben © IMAGO/CHROMORANGE
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