Zum Radioday "Come together" - Ost und West: Wie finden wir wieder zusammen?

Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland © IMAGO / Jürgen Heinrich
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Am 3. Oktober 1990 endete die deutsche Teilung nach vier Jahrzehnten, und Deutschland wurde wiedervereinigt. Doch auch nach 34 Jahren bestehen weiterhin Unterschiede zwischen Ost und West, insbesondere bei Einkommen, Vermögen und Führungspositionen. Carsten Schneider, Staatsminister und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, betonte auf radioeins, dass die Unterschiede nicht nur zwischen Ost und West, sondern auch zwischen Stadt und Land bestehen. Er sieht die Lösung in der Erhöhung des Mindestlohns und der aktiven Beteiligung der Bürger. Zudem spricht er von einer Stimmungslage, besonders bei älteren Menschen, die sich verlassen fühlen, weil viele junge Menschen weggezogen sind.

Am 3. Oktober 1990, Punkt null Uhr, enden vier Jahrzehnte deutscher Teilung. Jetzt starten wir ins 35. Jahr der Wiedervereinigung. Doch sind Ost und West wirklich eins geworden? Unterschiede bei Einkommen, Vermögen, der Zahl der DAX-Unternehmen oder Menschen in Führungspositionen sind noch immer vorhanden - 34 Jahre nach der Wiedervereinigung.

Bei den jüngsten Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen verzeichnen vor allem extreme Parteien Erfolge, rechts die AfD und links das BSW, was auf eine wachsende gesellschaftliche Spaltung hinweist. In vielen Köpfen scheinen die Barrieren eher zu wachsen.

Trotz der Herausforderungen sieht der Ostbeauftragte, Schneider, auch positive Entwicklungen, wie die Akzeptanz der Deutschen Einheit in Europa und die wirtschaftlichen Fortschritte in Ostdeutschland. Er betont, dass die Unterschiede zwischen den Regionen als Bereicherung empfunden werden sollten.

Come together - Der Radioday am Tag der Deutschen EinheitCome together - Der Radioday am Tag der Deutschen Einheit © © picture alliance/imageBROKER
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Radioday - Come together

Der Tag der deutschen Einheit. Ein Grund zum Feiern, und zwar für das ganze Land. 34 Jahre nach der Wiedervereinigung scheint es aber, dass die Lebensrealitäten alles andere als zum Feiern einladen. Gegeneinander statt miteinander, alte Vorurteile und neue Ungerechtigkeiten, erstarkender Rechtspopulismus, Fake News und Hass im Netz sorgen dafür, dass wir gespaltener als vor einer Wiedervereinigung wirken. Also lasst uns wieder näher zusammenrücken - dafür steht unser Radioday am Tag der Deutschen Einheit: "Come together"! Wir wollen Optimismus verbreiten und zeigen, dass es noch Sinn macht, miteinander ins Gespräch zu kommen.