Langfristig weniger Verkehr - Gesperrte Ringbahnbrücke könnte zu Verkehrsverpuffung führen
Viele Bürger sind nach einer Woche Sperrung extrem genervt. Doch es gibt auch positive Aspekte der Misere durch die gesperrte Ringbahnbrücke. Das Zauberwort heißt "Verkehrsverpuffung". Prof. Dr. Felix Creutzig vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erklärt, dass weniger Straßenkapazität zu weniger Verkehr führt. Autofahrer finden Alternativen, wie zu anderen Zeiten fahren, auf das Auto verzichten oder die S-Bahn nutzen.
Ein Riss in der Ringbahnbrücke auf der A 100 in Berlin hat in der vergangenen Woche für ein Verkehrschaos gesorgt. Die Autobahnbrücke musste zwischenzeitlich komplett gesperrt werden. Anwohner*innen berichteten von chaotischen Zuständen in den Umgebungsstraßen. Inzwischen wurde eine alternative Verkehrsführung auf der Gegenfahrbahn eingerichtet. Aber könnte die ganze Misere nicht vielleicht auch einen positiven Effekt haben? Stichwort: Verkehrsverpuffung.
Prof. Dr. Felix Creutzig erläutert, wie die Verkehrsverpuffung funktioniert und welche Maßnahmen sinnvoll sind, um den Verkehr zu reduzieren. Bei verringerter Straßenkapazität würden laut Prof. Dr. Creutzig auch weniger Autos fahren, da die Fahrer Alternativen finden oder ihre Fahrgewohnheiten ändern. Dies führt langfristig zu weniger Verkehr.
Aktuell gibt es wegen der Sperrung der Ringbahnbrücke mehr Verkehr in den umliegenden Wohngebieten, da Autofahrer nicht wissen, wohin sie ausweichen sollen. Die Verkehrsverpuffung tritt erst nach einiger Zeit ein, wenn sich die Fahrer an die neuen Bedingungen gewöhnt haben. Navigationssysteme könnten helfen, den Verkehr zu lenken und etwa 25 Prozent des Verkehrs könnte verschwinden.