Aktuell - Wahltag in den USA: Trump gegen Harris
Heute wird in den Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Donald Trump hat bei einem seiner letzten Wahlauftritte in Georgia das Bild von einer Nation im Niedergang gezeichnet und sich selbst als einzigen möglichen Erlöser dargestellt. Kamala Harris, die demokratische Kandidatin, hat ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben und liegt laut Umfragen im eigentlich republikanischen Bundesstaat Iowa überraschend gut im Rennen. Der Politikwissenschaftler Christian Lammert sieht Harris momentan leicht im Vorteil, betonte jedoch auf radioeins, dass Prognosen schwierig sind. Auch Hillary Clinton lag 2016 in den Umfragen vorne, verlor aber letztlich die Wahl.
Trump verspricht, die Inflation zu beenden, die Invasion von Kriminellen zu stoppen und den amerikanischen Traum zurückzuholen. Harris hingegen betont, dass ihre Kampagne den Ehrgeiz, die Hoffnung und die Träume der amerikanischen Bevölkerung anspricht. Das Wahlergebnis wird wahrscheinlich so knapp wie selten zuvor.
Die amerikanische Wählerschaft
Christian Lammert, Professor für US-Politik am John F. Kennedy Institut der FU Berlin, erklärt, dass die amerikanische Wählerschaft sehr divers ist. Es gibt Rentner, Erstwähler, Afroamerikaner, Hispanics, Männer und Frauen. Die Umfragen zeigen momentan keine klare Tendenz, was die Wahl so ungewiss macht.
Ursachen der Polarisierung
Lammert sieht zwei längerfristige Bewegungen, die zur aktuellen Polarisierung geführt haben. Zum einen die wirtschaftliche Entwicklung seit den späten 80er und 90er Jahren, die zu immer mehr Ungleichheit geführt hat. Zum anderen die zunehmende Radikalisierung und Polarisierung der Politik. Viele Menschen sind unzufrieden und suchen nach anderen Lösungen.
Die Wahlentscheidung
Trump schürt Ängste und sucht Schuldige, während Harris ein positiveres Gegenbild liefert und die Mittelschicht stärken will. Beide Optionen scheinen jedoch keine große Unterstützung zu gewinnen, weshalb ein enges Rennen erwartet wird.
Auswirkungen auf Deutschland
Deutschland hat bereits Erfahrungen mit Trump im Weißen Haus gemacht und sollte daraus Schlüsse gezogen haben. Es gibt Versuche, Kontakte zu den Spitzenkandidaten und zu Parlamentariern in den Einzelstaaten herzustellen. Sollte Trump gewinnen, ist jedoch schwer vorherzusagen, welche Politik er verfolgen wird.