Wenn Tourismus zum Problem wird - Overtourism in Prag: Des einen Freud, des anderen Leid
Einmal mit der Gondel durch die Kanäle Venedigs, einmal durch die Tapasbars in Barcelona schlemmen und wenigstens einmal über die traumhafte Karlsbrücke in Prag flanieren. Wie schön. Das Problem: viele andere Menschen finden diese Gedanken auch schön. Und so strömen immer mehr Reisende an diese und andere Hotspots. Zu viele. In unserer Reihe zum Thema Overtourism haben wir schon nach Venedig und Barcelona geschaut, heute ist Prag an der Reihe. Die Hauptstadt Tschechiens an der Moldau. ARD-Korrespondentin Marianne Allweiss berichtet darüber aus Prag.
Auf Mallorca wird gegen Massentourismus demonstriert, in Barcelona härter reguliert, in Venedig müssen Touristinnen und Touristen Eintritt zahlen. Auch in Prag ist Overtourism ein Thema. Die Besucherzahlen sind höher als vor Corona. Experten warnen vor einem baldigen Kipppunkt. Die Karlsbrücke ist chronisch überfüllt, Einheimische meiden die laute Altstadt. Der Wohnungsmarkt hatte sich durch die Pandemie erholt, jetzt ist er angespannter als davor. Es gibt immer wieder kleinere Proteste und größere Diskussionen, aber passiert ist bisher wenig. Die tschechische Hauptstadt lebt auch vom Tourismus. Immerhin will die Regierung nun härter gegen Online-Vermietungsplattformen vorgehen. Heute will sie beschließen, das Tourismusgesetz zu ändern.