Migrationsdebatte - FDP signalisiert Teilunterstützung der Pläne der Union

Männer stehen nachdenklich auf dem Logo der FDP © imago/Ralph Peters
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Die Union hält trotz massiver Kritik an ihrem Vorhaben fest, diese Woche notfalls mit Stimmen der AfD Verschärfungen des Asylrechts durchzusetzen. Der von der Union im September vorgelegte Entwurf zu einem so genannten Zustrombegrenzungsgesetz könnte am Freitag mit Stimmen von AfD, FDP und BSW beschlossen werden. CDU-Chef Merz appelliert an SPD, Grüne und FDP seinen Anträgen zuzustimmen. Die FDP signalisierte auf radioeins eine Teilunterstützung. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Meyer erklärte, sich nicht vom Abstimmverhalten anderer Fraktionen abhängig machen zu wollen.

Wenn jetzt eine Fraktion im Bundestag einen Antrag stellt, wo sie in der Substanz richtiges fordert, die CDU, dann müssen wir uns als FDP dazu positionieren, und das tun wir, indem wir diesem Antrag heute, das ist ein Antrag, kein Gesetzentwurf, heute zustimmen werden."

Christoph Meyer, Landesvorsitzender der FDP Berlin und stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Bundestag

Dauerhafte Grenzkontrollen aller deutsche Grenzen, "Zurückweisung ausnahmslos aller Versuche illegaler Einreise", "tägliche" Abschiebungen – auch nach Syrien und Afghanistan: Das sind ein paar Forderungen des 5-Punkte Plans, den die CDU heute im Bundestag zur Abstimmung bringt, bevor am Freitag über das sogenannte "Zustrombegrenzungsgesetz" der Union entschieden werden soll.

SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz kritisierte den 5-Punkte-Plan der Union im ARD-Morgenmagazin und die Bereitschaft der CDU für eine Mehrheit auch die Stimmen der AfD in Kauf zu nehmen. Scholz selbst hätte bereits konkrete Maßnahmen zu den Verschärfungen des Asylsystems eingebracht. Die CDU/CSU selbst hätten im Bundesrat Maßnahmen zur Verbesserung der Handlungsmöglichkeiten der Behörden blockiert.

Im Gegensatz dazu zeigt sich die FDP gesprächsbereit. Sie signalisiert ihre Bereitschaft, den Plänen der Union zumindest teilweise zuzustimmen, unabhängig davon, ob die AfD ebenfalls zustimmt oder nicht. Christoph Meyer, Landesvorsitzender der FDP Berlin und stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Bundestag, betonte auf radioeins, dass man sich nicht vom Abstimmverhalten anderer Fraktionen abhängig machen wolle und die FDP eigene Vorschläge einbringen werde, um die Substanz des Antrags zu verbessern.

Es geht darum, dass wir in einer Situation sind, in der das europäische Asylsystem offensichtlich so nicht funktioniert und dass man deswegen hier den Vorrang von nationalen Regelungen in den Vordergrund stellen muss, bis das europäische System repariert ist."

Christoph Meyer, Landesvorsitzender der FDP Berlin und stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Bundestag