rbb Recherche - Umbau statt Abriss - Ökologisch sinnvoll und finanziell günstiger als Neubau?
Wenn ein Gebäude nicht mehr genutzt wird, ein bisschen alt oder verfallen ist, dann wird es oft abgerissen. Zu oft, findet das Bündnis "Klimastadt Berlin 2030" und fordert ein Abriss-Moratorium. Wie das aussehen könnte und ob es wirklich sinnvoll ist, dazu hat ein rbb-Team recherchiert. rbb-Reporter Torsten Mandalka berichtet darüber.
In Berlin werden noch immer viele öffentliche Gebäude abgerissen - ohne vorher zu prüfen, ob eine Sanierung oder ein Umbau nicht wirtschaftlicher und ökologisch sinnvoll wären. Seit 2016 betraf das beispielsweise 24 Schulgebäude, für die am selben Ort Neubauten entstanden. Aktuell wird ein Verwaltungsgebäude neben der Urania abgerissen, um auf dem Grundstück Wohnungen zu bauen. Hätte man das Gebäude auch umbauen können?
Das Bündnis Klimastadt Berlin 2030 fordert vom Berliner Senat ein Abriss-Moratorium für alle öffentlichen Gebäude und einen Aktionsplan zum Erhalt von Bestandsgebäuden. Abriss schade dem Klima, verschwende Ressourcen und zerstöre soziale Strukturen. Die Genehmigung für den Abriss dürfe nur erteilt werden, wenn Umbau und Erhalt des Gebäudes unwirtschaftlich und ressourcenintensiver sei. Zum Bündnis Klimastadt Berlin 2030 gehören Architekten, der Berliner Mieterverein, BUND und verschiedene Bürgerinitiativen.
Ein aktuelles Beispiel zeigt, was möglich wäre: In Buch sollte das ehemalige Stasikrankenhaus abgerissen werden und auf der Fläche neue Wohnungen errichtet werden. Ein Berliner Architekturbüro setzte sich für den Erhalt und Umbau ein. Mit Erfolg! Die Howoge hat das Gebäude gekauft und will es nun umbauen für Wohnungen und Ateliers - nach bisherigen Berechnungen preiswerter als Abriss und Neubau.
