Spitzengespräche zur Brandenburgwahl 2024 - Linke-Spitzenkandidat Sebastian Walter
Laut Umfragen liegt die Linke bei vier Prozent, im Vergleich zu knapp elf Prozent vor fünf Jahren. Sebastian Walter, Spitzenkandidat der Brandenburger Partei "Die Linke", zieht seine Motivation aus Gesprächen mit den Menschen in Brandenburg, die soziale Gerechtigkeit fordern. Obwohl er der jüngste und einer der unbekanntesten Kandidaten ist, glaubt er, dass er und seine Partei eine laute Stimme für soziale Gerechtigkeit sind. Walter ist seit 18 Jahren Mitglied der Linken und betont, dass die Partei keine Unternehmensspenden annimmt und sich für die Beschäftigten und Rentner einsetzt. Er gibt zu, dass die Partei in der Vergangenheit Fehler gemacht hat, indem sie sich zu sehr auf sich selbst konzentriert hat. Im aktuellen Wahlkampf legt Walter Wert auf soziale Gerechtigkeit und eine solidarische Politik.
Sebastian Walter, Spitzenkandidat der Brandenburger Partei "Die Linke". Schon früh zieht es ihn in die Politik, mit 16 tritt er in „Die Linke“ ein. Walter steigt schnell in der Parteihierachie auf. 2019 zieht Walter in den Brandenburger Landtag ein und wird Fraktionsvorsitzender seiner Partei. Seit 2022 ist Walter auch Co-Vorsitzender der Linken in Brandenburg. Im Plenum eilt ihm der Ruf voraus, immer gut informiert, fleißig und mit Wissen ausgestattet zu sein. Mit 34 Jahren ist er der Jüngste der Spitzenkandidaten bei der Brandenburg-Wahl.
Sebastian Walter verteidigte auf radioeins das Sozialprogramm seiner Partei, das Maßnahmen wie einen höheren Mindestlohn, ein 9-Euro-Ticket für Geringverdiener, eine Vier-Tage-Woche und eine Mietpreisbremse umfasst. Er kritisiert, dass die Frage nach der Finanzierung solcher Programme nur gestellt wird, wenn es um soziale Verbesserungen geht, nicht aber bei hohen Militärausgaben. Walter betont, dass genug Geld vorhanden ist, wenn es gerecht verteilt wird, und verweist auf die ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland. Er fordert, dass Unternehmen nach Tarif bezahlen, um höhere Steuereinnahmen zu erzielen, und kritisiert die Landesregierung für ihre Wirtschaftspolitik. Zudem spricht er sich für eine bessere Integration von Geflüchteten aus, um Radikalisierung zu verhindern, und kritisiert die aktuelle Migrationspolitik als ineffektiv.
Der Linkenpolitiker lehnt einen Wechsel zum BSW ab, da er die Partei als undemokratisch empfindet und von den Geschichten, die er hört, abgeschreckt ist. Er erkennt an, dass Sahra Wagenknecht große mediale Aufmerksamkeit erhält und Protestthemen bündelt, kritisiert jedoch, dass dies nichts mit konkreter Politik zu tun hat. Walter lehnt Wagenknechts Ansatz ab, soziale Gruppen gegeneinander auszuspielen, da dies die eigentlichen Probleme nicht löst. Er spricht die Schwierigkeiten der Linken an, ihre Botschaften zu vermitteln, und die Herausforderung, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Walter betont die Wichtigkeit der Linken im Landtag, um Themen wie Arbeitsbedingungen, Renten und Gesundheitsversorgung anzusprechen, die sonst vernachlässigt würden. Trotz der aktuellen Herausforderungen ist er optimistisch, dass die Linke in den nächsten Tagen die Menschen überzeugen kann.