Reformbedarf in der Fahrschulausbildung - Warum der Führerschein immer teurer wird

Führerschein in einem Portemonnaie © IMAGO/onemorepicture/Thorsten Wagner
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Fahrschulen legen die Preise für Fahrstunden und Theorieunterricht selbst fest. Der Präsident des Verbands Innovativer Fahrschulen Deutschland (VIFD), Ahmed Baziou, sieht keine generelle "Abzocke", aber es gibt regionale Unterschiede. Er betonte auf radioeins, dass die Preise stabil gehalten werden müssen, um den Führerschein nicht zum Luxusgut werden zu lassen.

Preise von bis zu 3.500 Euro für den Führerschein sind laut ADAC keine Seltenheit mehr. Auch im vergangenen Jahr sind die Kosten erneut gestiegen. Knapp 6 Prozent mehr mussten Fahrschülerinnen und Fahrschüler laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden auf den Tisch legen. Damit geht der Trend stetig steigender Führerscheinpreise weiter nach oben. Gründe dafür sind gestiegene Personal- und Benzinkosten sowie die Freiheit der Fahrschulen, ihre Preise selbst festzulegen. Gesetzliche Vorgaben gibt es nicht.

Die Verkehrsminister der Bundesländer wollen die theoretische Prüfung entschlacken, um den Führerschein günstiger zu machen. Der Berliner Fahrlehrer und Präsident des VIFD, Ahmed Baziou, erklärte auf radioeins, dass die Kosten aus verschiedenen Gründen gestiegen sind. Ein großer Kostentreiber ist der Mangel an Fahrlehrern, da mehr Fahrlehrer in den Ruhestand gehen als neue nachkommen. Die Nachfrage nach Fahrstunden ist gestiegen, während die Zahl der Fahrlehrer seit 2016 sinkt. Baziou unterstützt die Modernisierung der theoretischen und praktischen Ausbildung. Die aktuelle Ausbildungsordnung stammt aus den 90er Jahren und muss an die heutige Jugend angepasst werden. Dies ist auch ein Hauptgrund für die Gründung des VIFD.

Fahrschule © imago images/Karlheinz Pawlik
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Entlastung für Bürger - Mobilität in Gefahr: Führerscheinpreise sollen sinken

Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder fordern vom Bund, die Führerscheinprüfung günstiger zu machen. Sie kritisieren die überfrachtete theoretische Ausbildung, die zu hohen Durchfallquoten und steigenden Kosten führt. Ein Führerschein kostet bis zu 4.000 Euro, was besonders in ländlichen Gebieten ein Problem darstellt. Über die Situation in Brandenburg berichtet radioeins-Reporterin Amelie Ernst.