Spitzengespräche zur Brandenburgwahl 2024 - CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann

Jan Redmann (CDU) © picture alliance/dpa
picture alliance/dpa
Jan Redmann (CDU) | © picture alliance/dpa Download (mp3, 20 MB)

Knapp drei Wochen vor der Brandenburger Landtagswahl haben wir bei radioeins die Spitzenkandidaten der Parteien zu Gast. Heute: Jan Redmann, Spitzenkandidat der CDU. Seit etwas mehr als eineinhalb Jahren ist er der Vorsitzende der Brandenburger CDU und er ist nach eigener Aussage als Spitzenkandidat angetreten, um Ministerpräsident zu werden. Aktuell steht die CDU in Umfragen bei 19 Prozent, in etwa gleichauf mit der SPD.

Jan Redmann, seit über eineinhalb Jahren Vorsitzender der Brandenburger CDU und studierter Jurist, tritt als Spitzenkandidat für das Amt des Brandenburger Ministerpräsidenten an. Die CDU liegt in Umfragen bei etwa 19 Prozent, ähnlich wie die SPD. Reetmann sprach auf radioeins über seinen Umgang mit einem Vorfall, bei dem er mit 1,3 Promille auf einem E-Scooter erwischt wurde und seinen Führerschein abgab. Er betont, dass er den Fehler eingesteht und sich den wichtigen Themen des Wahlkampfs widmet.

Redmann erklärte die Unvereinbarkeitsklausel der CDU gegenüber der Linkspartei mit deren unklarem Verhältnis zum Linksextremismus. Im Gegensatz dazu sieht er das BSW als potenziellen Koalitionspartner, trotz der Vergangenheit von BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht. Er lehnt jedoch Forderungen des BSW ab, wie die Ablehnung von Waffenlieferungen an die Ukraine, und betont die Notwendigkeit einer starken Bundeswehr.

Wenn Politik nicht mehr in der Lage ist, tatsächlich existierende Probleme zu benennen aus Angst, man könnte damit etwas ansprechen, was unter Umständen auch schon mal ein Extremist angesprochen hat, dann macht sich das demokratische Spektrum der Mitte klein."

Jan Redmann, Spitzenkandidat der CDU-Brandenburg

Der Brandenburger CDU-Spitzenkandidat verteidigte die CDU-Forderung nach Grenzschließungen für irreguläre Migranten und kritisierte die Dublin-III-Verordnung, die von anderen EU-Ländern nicht eingehalten wird. Er argumentiert, dass Deutschland nicht verpflichtet sei, sich als einziges Land daran zu halten. Redmann betont die Überforderung der Integrationskapazitäten und die Notwendigkeit, die Außengrenzen der EU zu sichern. Er hat darauf hingewiesen, dass Migranten das Gesundheitssystem, Schulen und Kitas belasten, und verteidigte diese Aussagen als realistische Betrachtung der Situation. Zudem erklärte er, dass viele AfD-Wähler aus Unzufriedenheit mit etablierten Parteien wählen und damit ein Signal senden wollen, dass Probleme angegangen werden müssen.

Beliebtheit: Jan Redmann ist seit über eineinhalb Jahren Vorsitzender der Brandenburger CDU und tritt als Spitzenkandidat für das Amt des Ministerpräsidenten an. Eine Umfrage zeigt, dass 16 Prozent der Befragten ihn positiv und 16 Prozent negativ bewerten. Er glaubt, dass seine Bekanntheit durch einen Vorfall mit einem E-Roller zugenommen hat, aber nicht unbedingt seine Beliebtheit.

Migration: Redmann betont die Überforderung der Integrationskapazitäten und die Notwendigkeit, die Außengrenzen der EU zu sichern. Er verteidigt die CDU-Forderung nach Grenzschließungen für irreguläre Migranten und kritisiert die Dublin-III-Verordnung, die von anderen EU-Ländern nicht eingehalten wird, und argumentiert, dass Deutschland nicht verpflichtet sei, sich als einziges Land an das Dublin-III-Abkommen zu halten, wenn andere Länder dies nicht tun.

Koalitionen: Redmann erklärt die Unvereinbarkeitsklausel der CDU gegenüber der Linkspartei mit deren unklarem Verhältnis zum Linksextremismus und sieht das BSW als potenziellen Koalitionspartner, lehnt jedoch deren Forderung ab, sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine auszusprechen.

 

Mehr zur Brandenburgwahl 2024

Flagge des Landes Brandenburg auf dem Brandenburger Landtag in Potsdam © radioeins/Chris Melzer
radioeins/Chris Melzer

Landespolitik - Mehr Spitzengespräche auf radioeins

Bei der Landtagswahl in Brandenburg hat die SPD knapp vor der AfD die meisten Stimmen bekommen. Laut dem vorläufigem Endergebnis kommen die Sozialdemokraten auf 30,9 Prozent, die AfD auf 29,2. Die Brandenbuger CDU erreicht mit 12,1 Prozent ihr bislang schlechtestes Ergebnis. Die Grünen wären mit 4,1 Prozent nicht im Landftag. Das BSW schafft es aus dem Stand auf 13,5 Prozent. Die Linke, die 2019 noch auf 10,7 Prozent kam, liegt nun bei nur noch 3,0 Prozent, die Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler BVB/FW scheitern.

Stand: 23.09.2024, 07.00 Uhr