Debatte um Trumps "Friedensplan" - EU-Politiker Lagodinsky: "Das ist kein Deal, sondern eine Kapitulation"
US-Präsident Donald Trump spricht von einem "Friedensdeal", allerdings nur mit Russland. Dieser Plan soll beinhalten, dass die Ukraine große Zugeständnisse an Russland macht, unter anderem auf die Krim verzichtet. Die Ukraine lehnt das strikt ab. Und auch die EU reagiert mit großem Unverständnis gegenüber den USA. Wir sprechen mit dem Grünen-Europapolitiker Sergey Lagodinsky.
US-Präsident Trump hat den jüngsten russischen Großangriff auf Kyjiw kritisiert. Er sei verärgert, schrieb Trump mit Blick auf seine Friedensbemühungen, die massive Zugeständnisse an Russland beinhalten. Der ukrainische Präsident Selenskyj lehnte den Vorschlag erneut ab, weil die Ukraine Gebiete an Russland abgeben und nicht in die NATO kommen soll. Er sagte, angesichts des ungeheuren Leids, das die russischen Angriffe über sein Land gebracht hätten, sei es schon ein großes Zeichen der Kompromissbereitschaft, dass die Ukraine Gesprächen mit Russland zustimme, sobald eine Feuerpause vereinbart sei.
Auch innerhalb der Europäischen Union stößt Trumps "Friedensplan" auf Unverständnis. Grünen-Europapolitiker Sergey Lagodinsky sagte im Interview auf radioeins: "Das Problem ist, dass es kein Deal ist, sondern eine Kapitulation. Das ist praktisch das, was Putin immer schon wollte. Und mein Problem ist die Rolle von Trump. Trump hat ein eigenes Interesse. Das Interesse ist mit aller Kraft ein Deal zu präsentieren. Das hat er versprochen. Und das ist mit Biegen und Brechen jetzt notwendig."
Über die Rolle der Ukraine sagte Lagodinsky: "Die Ukraine kriegt kaum Sicherheitsgarantien für die Zukunft, also auch keine NATO-Mitgliedschaft. Das bedient nur kurzfristige Interessen. Und das sind die Interessen von Putin und das sind keine Interessen von Europa, weil unsere Interessen sind mittelfristig und langfristig."