Konzertrückblick - "Berlin ist Kultur" - Das Konzert
Die kulturelle Reichhaltigkeit Berlins versammelte sich gestern Abend im Haus der Berliner Festspiele, um über alle Sparten hinweg die Bedeutung und Kraft der kulturellen Vielfalt in Berlin zu feiern, die in Zeiten harter Kürzungsbeschlüsse auf dem Spiel steht. rbb-Reporterin Antje Bonhage war gestern für uns vor Ort und berichtet darüber.
Seit Wochen protestiert die Berliner Kulturszene gegen bevorstehende Kürzungen. Gestern wurden die genauen Zahlen bekanntgegeben: Rund 130 Millionen Euro, etwa 12 Prozent des Budgets, sollen gestrichen werden. Dies löste einen großen Schock aus, der bei einer Protestveranstaltung im Haus der Berliner Festspiele gestern deutlich hörbar war.
Unter dem Motto "Berlin ist Kultur" fand ein Konzert statt, um die Vielfalt der Kunst in Berlin zu präsentieren. Auf der Bühne standen große Schauspielhäuser wie das Deutsche Theater und die Schaubühne, aber auch kleinere Institutionen wie das Krippstheater und das Ballhaus Naunynstraße. Auch die Opernhäuser, der Rundfunkchor und die Berliner Philharmoniker beteiligten sich, letztere mit einer Videobotschaft aus New York.
Die Veranstaltung richtete sich an kulturinteressierte Menschen und sollte die Empörung über die Kürzungen zum Ausdruck bringen. Für manche Häuser bedeuten die Kürzungen das Ende, für alle jedoch massive Einschnitte bei der Produktivität. Die Veranstaltung war sowohl Protest als auch Feier der Berliner Kultur und sollte Solidarität und Zusammenhalt innerhalb der Kulturszene demonstrieren.
Neben den Institutionen meldeten sich auch Persönlichkeiten aus der Szene zu Wort. Die Schriftstellerin Juli Zeh betonte die Bedeutung der Kultur als Raum für Diskurs, besonders in Zeiten, in denen die Demokratie ins Wanken gerät. Sie kritisierte die Kürzungen scharf und bezeichnete sie als Ausdruck einer falschen Prioritätensetzung.
Bunte Mischung an Beiträgen
Die Veranstaltung bot eine bunte Mischung aus 25 Beiträgen, darunter Statements, Reden, Appelle und viel Musik. Von Klassik bis zeitgenössisch, Rock, Gesang und Tanz war alles vertreten. Ein Text von Carolin Emcke wurde gelesen, und die Sängerin Katharina Mehrling präsentierte einen umgedichteten Song von Bertolt Brecht und Kurt Weill.