Neuer Mietspiegel - Wibke Werner (Berliner Mieterverein): "Es ist ein total heterogener Mietspiegel"
Der Berliner Senat hat den neuen Mietspiegel vorgestellt. Demnach liegen die Bestandsmieten nur leicht über denen im letzten Jahr - bei 7,21 Euro pro Quadratmeter netto kalt. Ist also alles gut auf dem Berliner Mietmarkt? Wir sprachen darüber mit Wibke Werner. Die Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins verweist auf die Heterogenität des neuen Mietspiegels: In einigen Feldern seien die Mieten wenig gestiegen, in anderen hingegen stark.
Da der Mietspiegel das abbildet, was auf dem Wohnungsmarkt passiert, und hier steigen die Mieten, fließt das in den nächsten Mietspiegel ein, so Werner. Sie sagt daher, dass Mieterhöhungspotentiale weiter begrenzt werden müssen. Die Kappungsgrenze - die bei Mieterhöhungen gerade gilt - sollte weiter abgesenkt werden in angespannten Wohnungsmärkten. Zudem müsste die Mietpreisbremse verschärft werden – vor allem stärker geahndet werden.
Gestern wurde der neue Berliner Mietspiegel vorgestellt. Er dient Vermietern und Mietern zur Orientierung bei Mieterhöhungen - die sogenannte "ortsübliche Vergleichmiete" wird mit Hilfe des Mietspiegels bestimmt. Gleichzeitig ist er ein Indikator dafür, wie die Mieten sich in Berlin in den letzten Jahren entwickelt haben: Berliner Mieterinnen und Mieter zahlen laut neuem Mietspiegel im Median eine monatliche Nettokaltmiete von 7,21 Euro pro Quadratmeter. Das sind fünf Cent mehr als vor einem Jahr, eine Mietsteigerung von 0,7 Prozent. Der Berliner Bausenator Gaebler (SPD) sprach bei der Präsentation von einem "moderaten Mietniveau".