Dabei ist "Image" ein sehr untypischer Song aus der Feder von John Lennon, der sonst ja nur allzu gerne textlich provozierte und sich von seiner sarkastischen Seite zeigte.

"Imagine" ist ein Gedankenexperiment über eine ideologiefreie Welt in der wir alle gemeinsam in Frieden leben können, doch die Zeit von "Peace & Love" war 1971 bereits vorbei und viele Menschen waren desillusioniert von der Entwicklung des Vietnamkrieges.

Aber vielleicht ist genau das der Grund, warum sich seine Vision einer Gesellschaft, die frei von Religion, Besitz und Nationalismus ist, ganz schnell zur Hymne entwickelte. "You May Say, I'm A Dreamer, But I'm Not The Only One", sang Lennon und dieser Traum lebt weiter, wir sind nicht allein und weiterhin träumt die Menschheit von einer friedlichen Welt.

"Imagine" ist das musikalische Pendant zu Martin Luther Kings berühmter Rede "I Have A Dream" und hat nichts von seiner inhaltlichen Aktualität verloren.

Ohne Yoko Ono wäre das Album und dieser Song nicht möglich gewesen. Sie spielte eine entscheidende Rolle, war für das Artwork und auch für die ikonische Doku verantwortlich. Außerdem war Yoko Ono neben Phil Spector und John Lennon Produzentin des Albums. Und John Lennon gab später zu, das er sie auch als Co-Komponistion hätte nennen müssen.

Das Lied "Imagine" ist ein Klassiker, es gilt zu recht als einer der besten Songs aller Zeiten, und 2019 wählte die radioeins-Somersonntagsjury "Imagine" auf Platz 1 der "100 besten Hippiesongs".

Es gibt viele gute Gründe, warum radioeins den 9. September anläßlich des Jubiläums zum musikalischen "IMAGINE - Tag" ausgerufen hat.