Lesung - Yasmina Reza: James Brown trug Lockenwickler
in Schloss Neuhardenberg (Großer Saal)

mit Ulrich Noethen, Imogen Kogge und Benjamin Radjaipour
Das Ehepaar Pascaline und Lionel Hutner ist mit den Nerven am Ende. Ihr Sohn Jacob hält sich für Céline Dion. Seine Transformation zum Superstar begann im Alter von fünf Jahren, als er zum ersten Mal einen Song der kanadischen Sängerin hörte. Inzwischen beherrscht er/sie ihr Repertoire perfekt und plant eine Welttournee mit dem Titel „Road to South“.
Alle Hoffnung liegt nun auf der Psychiaterin der therapeutischen Einrichtung, in der Jacob von seinem Wahn geheilt werden soll. Doch zu ihrer noch größeren Verzweiflung akzeptiert die Therapeutin nicht nur Jacobs Selbstbild, sondern rät den Eltern obendrein, mit seinem Identitätsentwurf Frieden zu schließen. Denn Jacob-Céline geht es besser denn je, hat sie doch zum ersten Mal im Leben eine Freundschaft geschlossen und in dem jungen Philippe einen Seelenverwandten gefunden. Dieser ist als Weißer davon überzeugt, Schwarz zu sein.

In ihrem Stück „James Brown trug Lockenwickler“ lässt die französische Dramatikerin Yasmina Reza erneut auf leichte und ironische Weise gesellschaftliche Erwartung und skurrile Realität aufeinandertreffen. Ebenso komisch wie pointiert greift sie die gegenwärtigen Debatten um die Verständnisprobleme zwischen den Geschlechtern und den Generationen auf.
Am 11. Oktober begeben sich die Schauspieler Imogen Kogge, Ulrich Noethen und Benjamin Radjaipour in den Strudel von Yasmina Rezas Kritik an der Existenz aus der Mitte unserer Zeit und lesen aus Rezas Werk im Großen Saal in Schloss Neuhardenberg.