Eine szenisch-musikalische Erzählung - Der Hauptmann von Köpenick
Wie ich wurde, was ich wurde
Was denkt ihr? Könnt ihr sagen, „ob eener, der int Jefängnis sitzt und dit nich nur eenmal sondern öfters, ob so eener n juter Mensch oder oppa n schlechter Mensch is“?
Um den Teufelskreis aus „keene Arbeit -> keene Uffenthaltsjenehmigung -> keene Wohnung -> keenen Pass -> keene Arbeit…“ zu durchbrechen, zeigte Wilhelm Voigt auf charmante, beinahe humoristische Weise mit seiner Köpenickiade, dass sinnfreier Gehorsam keine gute Grundlage für unser Zusammenleben ist. Im Stück ist es Marie, Wilhelms Schwester, die die Geschichte erzählt. Sie berichtet von ihrem Bruder Wilhelm, der als Jugendlicher aus dem Haus gejagt wird und wegen Bettelei das erste Mal hinter Gittern landet. Und davon, wie er sich trotz aller Rückschläge darum bemüht, ein redliches Mitglied der Gesellschaft zu werden. Irgendwann sieht Voigt jedoch ein, dass man in manchen Gesellschaften nur jemand werden kann, wenn man schon jemand ist. Und so kam es, wie es kam…
In dieser Inszenierung geht es um Menschen, die andere aussortieren und um einen, der sich das nicht länger gefallen lassen will. Und so schlägt die Produktion geschickt Brücken in die heutige Zeit und hält das starke Plädoyer: Kein Mensch ist illegal!
Spieltermine:
Freitag, 21.02. 19:00 Uhr
Samstag, 22.02. 19:00 Uhr
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