- Kennet Lekko
Der aus Tallinn stammende Künstler Kennet Lekko lebt und arbeitet seit fünf Jahren in Berlin. Auf den ersten Blick erscheinen Lekkos Malereien schnell und überladen mit einer frei assoziierten Zusammenstellung von einzelnen Bildern, Symbolen und Buchstaben, doch bei genauer Betrachtung ergeben sich komplexe inhaltliche Verbindungen zwischen den Elementen.
In Zeiten von obsessiver Selbstdarstellung im Selfie-Format, spielt Lekkos Kunst mit jener Ästhetik und analysiert diese Prozesse in Verbindung zu seinen eigenen Erfahrungen. Mit kritischer oft ironischer Haltung setzt Lekko jene oberflächlichen, digital-passiven Dynamiken der Millennials in Szene, ohne dabei seine eigene Beeinflussung und Teilhabe an seiner Generation zu negieren. Wie ein schneller Post auf den Sozialen Medien erscheinen seine Arbeiten im ersten Moment super-positiv und flach, besprechen aber in ihrer inhaltlichen Struktur dunklere Bereiche des menschlichen Seins, wie Angst, Neid und Selbstzweifel. Mit seinem distinktiv juvenilen Ausdruck hält Lekko seiner Generation einen Spiegel vor, in dem sich das konstante Aufrechterhalten einer glücklichen Fassade tragisch in der Sehnsucht nach äußerer Anerkennung reflektiert. Aus Lekkos Stilistik, bestehend aus einer meist ungemischten Farbpalette, cartoonhaften Figuren und fragmentierten Wörtern auf Textilien oder Leinwand, entsteht eine stark assoziative Bildwelt, die die Grenzen zwischen Hoch- und Unkultur verwischt. Lekkos Malereien knüpfen konkret an das kollektive Bildgedächtnis unserer Zeit an, transformieren jene Erinnerungen in neue Kontexte, sodass der Betrachter in seiner Wahrnehmung konstant zwischen einem Widererkennen und dessen Verfremdung hin und her pendelt.
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