das Urgestein der Yorck Kinogruppe - Yorck
in Kreuzberg
Was der preußische Generalfeldmarschall Graf Yorck von Wartenburg wohl dazu gesagt hätte, dass nicht nur eine Berliner Straße, sondern mehr als 100 Jahre nach seinem Ableben auch noch ein eigenwilliges Kino seinen Namen tragen würde? Das YORCK ist das Stammhaus einer Familie von Programmkinos, die der Ehrgeiz verbindet, Berlin mit den spannendsten, originellsten, anspruchsvollsten Filmen aus Europa und der Welt zu versorgen: Arthouse, nicht Mainstream.
Das Yorck Kino an der Kreuzberger Yorckstraße ist das »Urgestein« der Yorck Kinogruppe. Das aktuell von der Schließung bedrohte Bezirkskino wurde im Jahr 1978 vom heutigen Geschäftsführer der Yorck Kino GmbH Georg Kloster gemeinsam mit den Mitstreitern Knut Steenwerth, Manfred Salzgeber und Christian Meincke übernommen und in ein attraktives Programmkino umgewandelt. Das Kino erwarb sich binnen kurzer Zeit eine so gute Reputation, dass sogar Filmpremieren, die bisher nur dem Kurfürstendamm vorbehalten waren, in Kreuzberg stattfinden konnten. Im Jahr 1980 wurde das Kino geschlossen und die Verteilung der Gewerbe-flächen des Gebäudekomplexes, in dem sich das Kino befindet, neu geordnet. Im Jahr 1982 eröffneten im ersten Stock des Gebäudes die zwei neu gebauten Kinos mit den Namen Yorck und New Yorck.Das Yorck Kino war und ist ein sehr beliebtes Filmkunsttheater und eng im Kiez verankert. So erzählen Kund*innen wie sie ihre späteren Ehepartner*innen hier im Kino kennengelernt haben. Bereits lange erwachsene Kunden beichten den Kolleg*innen an der Kasse, wie sie sich als kleine Jungs durch die Seiteneingänge ins Kino geschmuggelt haben. Eine echte Berliner Institution also! Das Yorck Kino ist auf Arthousefi lme und unabhängige inter-nationale Produktionen spezialisiert. Daneben ist das Yorck Kino auch das Stammhaus der Filmreihen »Kino für Schulen«sowie »Kino für Kinder« mit dem entsprechenden umfang-reichen Kinder- und Jugendprogramm. Auch bei der Berliner Kinderfilminitiative Spatzenkino ist das Yorck seit vielen Jahren mit dabei und wird heißgeliebt, was über 2.600 kleine Spatzenbesucher in 2019 eindrucksvoll beweisen. Yorck und Kinderkino ist eine fest etablierte Kombination und aus der Kinolandschaft nicht wegzudenken!
Im Rahmen des Formates »Klasse(n)kino – Filmgespräch auf Augenhöhe« bieten sie vorab eine Einführung in den Film, Leitfragen werden erarbeitet und die Aufmerksamkeit des jungen Publikums wird auf relevante Themen gerichtet, die im Nachhinein gemeinsam beleuchtet werden. Dazu werden passende Gäste zu Thema, Inhalt und Gestaltung des Films eingeladen. Auch in 2019 war Zeitzeuge Karsten Köhler bei mehreren Schulvorstellungen im Yorck Kino ein gern gesehener Gast. Der einstige Klassensprecher der in Das schweigende Klassenzimmer portraitierten Schulklasse stellte sich an insgesamt fünf Terminen der Diskussion und den Fragen der überraschend neugierigen Schüler*innen. Ziel ist es, das Medium Film greifbar zu machen für unterschiedliche Altersklassen. Das Angebot wird bereits sehr gut angenommen, so fällt das Feedback von Lehrer*innen- als auch von Schüler*innenseite positiv aus: Dynamisch, interaktiv, auf Augenhöhe. Auch das Festival Human Right ist ein Teil des Yorcks. Die Filme dieses Festivals prangern Menschenrechtsverletzungen an und zeigen sie auf. Das Human Rights Film Festival Berlin zeigt Geschichten von mutigen Menschen, von ihren Ängsten, Freuden und Hoffnungen. Sie führen Fluchtursachen vor Augen und bieten neue Perspektiven auf unsere Welt. Als Partner des Festivals zeigten das Yorck vom 19. bis 24.09.2019 jeden Tag zwei Filme und ermöglichten den Festivalbesucher*innen teilweise direkt im Saal, aber auch im Foyer die Möglichkeit, sich über die Inhalte der Filme auszutauschen.