- Movietown
in Wust (Brandenburg an der Havel)
Stets die aktuellen Filme im Programm - das ist das Credo dieses Kinos, das die Besucher in seine Säle am Wuster Einkaufszentrum lockt. Deshalb ist auch immer, wenn die neuen Filme im Movietown starten Kinotag – donnerstags.
Um das Movietown zu erreichen, müssen die Gäste eine viel befahrene Regionalzugstrecke überqueren. Doch schon von weitem ist das Kino zu erkennen - in magentafarbener Schrift steht auf hellblauem Grund das Wort Movietown.
Betritt man das Gebäude fällt der amerikanische Stil der Einrichtung auf. Die Sitzecken sind beige, haben dunkelrote Ecken und einen Tisch in der Mitte. „Der Teppich wurde zum Beispiel zur Eröffnung 1994 aus Amerika importiert“, erzählt Geschäftsführer Tim Maristany. Es duftet nach Popcorn im Movietown. Vor 26 Jahren wurde das Kino mit acht Sälen eröffnet und ist damit bis heute das einzige große Lichtspielhaus der Region. Derzeit bespielt Maristany täglich sechs dieser Leinwände, darunter auch die nach seinen Angaben zweitgrößte Leinwand Brandenburgs.
Seit zehn Jahren leitet Tim Maristany das Movietown. Vorher hat es den Berliner und leidenschaftlichen Koch durch Deutschland und die Welt, bis nach Honduras, gezogen. Als er das Kino 2010 übernahm war es zuvor mehrere Jahre geschlossen. Er investierte, in den Jahren nach der Eröffnung, unter anderem in die neuste Kinotechnik auf dem Markt, gestaltete das Foyer und die Fassade um und modernisierte die Säle. Maristany hat einen Erlebnis- und Erholungsort für Menschen zwischen sechs und 45 Jahren geschaffen. „Kino zu machen bedeutet nicht nur, einen Film abzuspielen, sondern auch einen kulturellen und gesellschaftlichen Rahmen zu bieten“, sagt er.
Kinoprogramm für Groß und Klein
Um Besuchern ein gemeinschaftliches Kinoerlebnis zu ermöglichen, bietet das Movietown neben dem Mainstreamprogramm eine hohe Programmvielfalt mit vielen Sonderveranstaltungen. Bewährt hat sich die „Fast-Verpasst-Reihe“, die jeden Mittwoch einen Film aus dem aktuellen Programm zum letzten Mal im Movietown zeigt. Der Fokus auf Horrorfilme war vor zehn Jahren das Alleinstellungsmerkmal vom Movietown. Noch heute zeigt Maristany freitags und samstags in den Spätvorstellungen Horrorfilme.
Darüber hinaus sorgen ein abwechslungsreiches Kinder- und Familienprogramm, sehr viele Arthousefilme sowie zahlreiche deutsche und europäische Filme für ein gemischtes Genre. Jeden Sonntag bis 15.45 Uhr kostet der Eintritt je Film nur 4,50 Euro. Maristany möchte den Familien und Kindern in der Region ein vielfältiges Programm über die Leinwand hinaus bieten. Dafür baut er auch eine Hüpfburg im Kino auf, lädt die Freiwillige Feuerwehr und Zauberer ein oder organisiert in den Sommerferien Feste auf dem Parkplatz vor dem Kino. „Das Kino ist ein Familienort“, sagt Tim Maristany. Auch außerhalb der Ferien setzt er sich für die Kinder ein und lädt Kitagruppen und Schulklassen zu interaktiven Veranstaltungen und spannenden Filmvorführungen ein. Außerdem findet jeden ersten Sonntagvormittag im Monat das Mäusekino statt.
Zu einer besonderen Aktion gehörte auch, dass die Kinoleiterin Ines Schulze, einen Aufsteller zu einem Starwars-Film bei Facebook verschenkte. „Plötzlich stand die Polizei vor der Tür und ich habe einen Schreck bekommen“, sagt Schulze. Dabei wollten sie nur den angekündigten Aufsteller abholen und in die Reithalle ins Nachbardorf bringen. Im Movietown ist immer etwas los – auf der Kinoleinwand, der Hüpfburg, dem Facebook-Kanal sowie vor dem Haus.