von einer Familie für alle - Kino Astoria
in Wittstock
Das Kino Astoria in der Wittstocker Altstadt wird seit 24 Jahren von der Familie Terzijski, Viola Terzijska als Inhaberin, betreiben. Ihr Ehemann Mladen und ihr Sohn Neiden Terzijski unterstützen, wo sie nur können. Zu dritt stellen sie in dem Programmkino ein vielfältiges Angebot für alle Wittstocker auf die Beine.
Im historischen Stadtkern von Wittstock wurde 1923 auf einem Hinterhof ein Kino gebaut. Im vorderen zur Straße gewandten Haus befand sich eine Gaststätte, die die Familie Terzijski seit 1986 führte. 1995 kaufte die Familie Terzijski das Grundstück und somit auch das Kino. „Die Leute waren begeistert, dass das Kino in lokale Hände kommt“, sagt Viola Terzijska. Den Gaststättenbetrieb habe sie zu diesem Zeitpunkt aufgegeben. „Wir leben fürs Kino“, sagt Terzijka.
Als erstes erneuerten sie die Kohlenheizung des Kinos. Regelmäßig sei ein LKW voller Kohlen zum Kino gekommen. Anschließend folgten viele weitere Erneuerungen. 2002 nahm die Familie einen kompletten Umbau vor. Aus dem ursprünglichen großen Saal von 1923 mit 404 Plätzen wurden zwei Säle gemacht. Auf den insgesamt 207 Kinosesseln können es sich die Gäste bequem machen und von Blockbuster bis Arthouse alles genießen, sogar 3D Filme. Bis zur vier Filmvorstellungen pro Saal und Tag werden im Kino Astoria gezeigt.
Auf dem Programm stehen das Spatzenkino und Filme für Schulklassen ebenso wie Animationsfilme und Familienfilme. Auch für Dokumentarfilmliebhaber und Aktionfilminteressierte ist etwas dabei. Familie Terzijki bemüht sich stets für alle Wittstocker den richtigen Film anzubieten. „Statistisch gesehen war 2019 jeder Wittstocker 2,36 Mal bei uns im Kino, worauf wir sehr stolz sind“, sagt die Betreiberin.
Um alle Menschen der eher dünnbesiedelten Region zu erreichen, setzt die Familie auch viel auf Aktionen. Bei „Kunst im Kino“ können die Gäste Kabarett, musikalische Darbietungen und Kleinkunst live erleben. Bei der Wittstocker Filmwoche hält das Hollywoodfeeling Einzug, wenn der rote Teppich für die Gäste ausgerollt wird. In der Stadt hängen dann sogar Plakate, die Wittstocker Schulklassen gestalten, um für die Filmwoche zu werben. Nicht nur in der Filmwoche, sondern auch im regulären Programm, werden regelmäßig Gäste für Gespräche und Vorträge zu den Filmen eingeladen. Seit 2018 bereichert die Rubrik „Brandenburger Filmgespräch“ das Kinoprogramm.
Immer wieder bietet die Familie den Menschen aus Wittstock und Umgebung die Möglichkeit in einer anderen Welt zu versinken und eine schöne Zeit zu verbringen. Regelmäßig denken sie sich neue Rubriken aus. So auch das „Kino für Kenner“, dass Filme umfasst, die bisher nicht im regulären Programm gezeigt werden konnten. In Kooperation mit dem Kino in Parchim werden zweimal wöchentlich besondere Filme ausgewählt unter anderem französische Filme und Arthouse-Produktionen. Im Sommer zieht das Kino Astoria auch mal aus dem Kinosaal an die frische Luft. Die Open Air Vorstellungen sind stets gut besucht. 2020 hat die Familie darüber hinaus zum ersten Mal ein Autokino organisiert.
„Mit unserem ambitionierten Programm sehen wir uns als Kulturträger und als Ort des Austausches, besonders in Zeiten der digitalen Veränderung. Unsere Aufgabe und unser Wunsch ist es, den Kulturort Kino und das Kinoerlebnis in unserer ländlichen Region für alle zugänglich und breit zu gestalten“, sagt Familie Terzijski.