Meine erste bewusste Begegnung mit dem Medium Radio riss tiefe Narben in die Psyche eines jungen Lebens. Monatelang, mit meinem Playmobil-Fort (es gibt auch andere tolle Spielzeugfirmen aber ich war nun mal ein Playmobil-Fan) spielend, sang ich frohen Mutes "Kavallerie" vor mich hin, wann immer "Come on Eileen" im Radio lief und muss mich für dieses missliche Unverständnis bis heute von Kollegen auf die Schippe nehmen lassen. Trotz allem blieb ich dran, am Radio - kein Wunder, in einer Zeit, in der man die Wahl zwischen leiernden Kassetten und den ersten über 50 Mark teuren CDs hat.

Mit 20 Jahren, also kurz nach der Playmobil-Fort-Phase, bekam ich es das erste mal beruflich mit dem Radio zu tun, als Promokraft für Radio B ZWEI. Was eigentlich nur ein studentischer Nebenjob werden sollte, entwickelte sich schnell zur neuen beruflichen Perspektive. Das Radio rettete mich so aus dem endlosen Studentenleben und viele junge Menschen vor mir als Lehrer.

Dann kam es, wie es kommen musste. Aus dem Promojungen wurde ein Aufnahmeleiter, aus dem Aufnahmeleiter ein Beitragsautor, aus dem Beitragsautor ein Kolumnist bei B ZWEI und Inforadio, Aus dem Kolumnist ein Autor und Sprecher und aus dem Autor und Sprecher ein Redakteur und Moderator.

Und privat? Privat vertrödele ich einen Grossteil meiner Freizeit im Fintessstudio und in den virtuellen Weiten verschiedener MMORPGs *.

*Massie Multiplayer Online Roleplaying Games, was frei übersetzt soviel heißt wie virtuelle durchaus unterhaltsame Zeitverschwendung mit vielen anderen Irren aus der ganzen Welt in perfekter 3D-Grafik.