Soundcheck - Pompeii von Cate Le Blon

4x Hit

Pompeii von Cate Le Bon
Pompeii von Cate Le Bon | © Stranger Than Paradise

Alles ein bisschen seltsam in der entrückten Welt dieser walisischen Geisterseherin, die ihre Heimat schon früh Richtung USA verließ und dort neben eigenen Alben vor allem Musik für Devendra Banhart und John Grant produzierte oder sich zur Tischlerin ausbilden ließ. 2019 war sie mit „Reward“ für den renommierten Mercury Prize nominiert. Als die Corona-Pandemie auch ihre Pläne durchkreuzte, schaffte sie es, nach Wales zurückzukehren, wo sie früheren Freunden und der Familie so nah war, wie seit zehn Jahren nicht mehr, aber dennoch getrennt von ihnen durch allgemeine Kontaktbeschränkungen.

In dieser Zeit entstanden Songs auf die Art, die ihr am liebsten ist: „Wenn man morgens mit einer Idee beginnt, und abends hat sie ihren Charakter vollkommen verändert. Man reißt etwas ein, baut es neu auf um den einen singenden Stein, der sich nicht auf Anhieb zeigt.“ Musik „wie ein Gemälde“ habe sie in dieser Isolation machen wollen, sagt die 38-Jährige und hat die Kühle ihres Synthie-Folk-Pop beinahe in ein Stillleben verwandelt. Schöne Melodien im Slow-Mode. Verloren wie ein einziger endlos verlängerter, absurder Moment.

Kai Müller, Tagesspiegel

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