Soundcheck - "Alex Izenberg & The Exiles" von Alex Izenberg

"Alex Izenberg & The Exiles" von Alex Izenberg © Domino
"Alex Izenberg & The Exiles" von Alex Izenberg | © Domino

Soundcheck-Wertung: 3 x geht in Ordnung, 1 x Niete

Das Leben hat sich gegen ihn gewandt. Und es wäre natürlich zu schön, wenn die Musik dieses Schicksal korrigieren könnte. Aber so einfach ist das nicht, wenn man als Teenager noch zum musikalischen Wunderkind erklärt wurde, es sich dann aber "ein bisschen anders entwickelt" hat, wie der 33-jährige Izenberg heute sagt. Statt der Rockstar zu werden, den viele ihn dem Jüngling aus dem San Fernando Valley zu erkennen meinten, lebte er viele Jahre verängstigt und isoliert im Haus seiner Großmutter, ein Kind, das seine Chance verpatzt hatte, kein Elternhaus mehr besaß und keine Freunde. Seine zweite Karriere als hochgeschätzter Indie-Folk-Eremit begann zäh. Und vielleicht ist sein viertes Album die letzte Chance, die er bekommt. Bevor der Vertrag mit dem britischen Edel-Label Domino regulär ausläuft, hat er dessen Ressourcen genutzt, um eine exquisite Gruppe Gleichgesinnter um sich zu scharen für das Meisterwerk, das den eigenen Lieblingsalben – von Bon Iver, Fleetfoxes, Pink Floyd – ebenbärtig sein soll. Tatsächlich erzählt der warmherzige, psychedelische Country-Folk von dem Drama eines Menschen, der nicht aus sich herauskann. Tragisch und verzaubernd.

Kai Müller, Tagesspiegel

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