FilmFestival Cottbus - U are the universe
Zweisamkeit im All: Andrij Melnyk arbeitet als Raumfahrer, der Müll auf fremde Planeten bringt. Zwei Jahre hin, zwei zurück. Gesellschaft bietet Bordcomputer Maxim. Der macht meist dumme Witze, aber eines Tages hat er eine schlechte Nachricht: die Erde ist zerstört. Da treffen die beiden auf die Stimme einer Raumfahrerin. "U are the universe" läuft in der Sektion Wettbewerb Spielfilm. Wir sprechen darüber mit Regisseur Pavlo Ostrikov.
Andrukha, wie die KI ihren an sich recht bescheidenen Herrn liebevoll nennt, pendelt nach der schlechten Nachricht zwischen Depression und Endlich-bin-ich-der-mächtigste-Mensch-der-Welt-Phantasien. Da kommt eine Nachricht: scheinbar gibt es mindestens noch eine andere Überlebende, Catherine aus Paris. Man unterhält sich per Bordfunk über Gott, die Welt und seine Schallplattensammlung. In bester dystopisch-poetischer Tradition von 2001 – ODYSSEE IM WELTRAUM und SILENT RUNNING – LAUTLOS IM WELTRAUM angesiedelte Space Odyssee. Ein Ein-Mann-Stück über den vermutlich letzten Menschen, dem nur noch sowas wie Liebe übrig bleibt um noch kurz zu überleben in einer Situation, in der es nicht mehr ums Überleben geht. Viel Charme, sehr viel Phantasie beim Set Design, ungeheuer zwischenmenschelnd, auch wenn der/die/das andere manchmal ein Computer ist und mit seinen abgedroschenen Sprüchen dermaßen nervt, dass man ihm/ihr/es selbst als Zuschauer*in den Stecker ziehen möchte. Einsamkeit und Weite, das nahende Ende und die letzte Liebe im Blick, das alles mit leicht ironischer Note – und einem emotionalen Finale, für das man genügend Taschentücher bereithalten sollte.
Quelle: FilmFestival Cottbus