FilmFestival Cottbus - Landshaft
Kontemplative Reise durch den Osten Armeniens. Fantastische Landschaften, devastierte Seelen: Die psychogeografischen Verwerfungen mehrerer Kriege finden ihren Ausdruck in den tableauartig komponierten Landschaftsaufnahmen, doch keine Landschaft ist weit genug, um den kollektiven Schmerz aufzunehmen, der hier in den verwundeten Seelen wohnt. Über seinen Film "Landshaft", der in der Sektion Close Up: Armenia läuft, sprechen wir mit Regisseur Daniel Kötter.
Immer wieder drehen sich die Gespräche der beiden Männer, die hier mit ihrem Lada durch die atemberaubenden winterlichen Landschaften fahren, um Soldaten, Wehrdienst, verlassene Dörfer: der Krieg mit Aserbaidschan ist hier genauso allgegenwärtig wie der Genozid des Jahres 1915. Es geht auch um friedlichere Sowjet-Zeiten, darum, wem das Land, auf dem man sich gerade bewegt, eigentlich gehört. Hier verfolgen nicht nur zwei verfeindete Länder ihre territorialen Interessen, sondern auch internationale Konzerne ihre wirtschaftlichen. Kötter: "Landshaft entwirft die Psychogeographie einer geopolitisch aufgeladenen Landschaft und seiner Einwohner zwischen Extraktivismus, Krieg und Vertreibung. In Form einer Reise im Osten Armeniens folgt der Film menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren auf ihrem Weg durch die Landschaft, vom Sewan See bis zur seit dem Karabach-Krieg 2020 aserbaidschanisch besetzten Sotk-Goldmine."
Quelle: FilmFestival Cottbus