Pariser Straße - Streetview
Ein Restaurant mit 24/7-Frühstücks-Konzept aus Tel Aviv, ein Laden, der die Herzen von Back-Fans höher schlagen lässt und ein Café mit Tradition und einmaliger Kulisse. Außerdem: ein Zentrum für den Frieden und ein viel besuchter Platz mit Fontänenbrunnen und katholischer Kirche im neugotischen Stil. Geschichten über interessante Orte, Gebäude und Läden in der Pariser Straße und rund um den Ludwigkirchplatz...
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Die katholische Kirche St. Ludwig
Die Gründung der Pfarrgemeinde St. Ludwig und der Bau der Kirche auf dem damaligen Straßburger Platz fallen in das Ende des 19. Jahrhunderts, als das wachsende „Groß-Berlin“ für die vielen zugewanderten Arbeitskräfte auch mehr Kirchen benötigt. Besonders an katholischen Kirchen mangelt es im mehrheitlich protestantischen Preußen. Deshalb nutzt die katholische Zentrumspartei die Gelegenheit, nach dem Tod ihres Wortführers Ludwig Windhorts, ihm und dem Katholizismus in Form eines gotischen Monumentalbaus ein Denkmal zu setzen. Als Patron wurde der Heilige Ludwig IX. von Frankreich gewählt, der Namenspatron Windhorsts.
Bis heute ist St. Ludwig ein Zentrum der in Berlin beheimateten Katholiken: Bei den sonntäglichen Gottesdiensten und den zahlreichen Hochzeiten, Taufen und Kommunionen kann man viele Prominenten wie der Kulturstaatsministerin Monika Grütters, dem ZDF-Chefredakteur Peter Frey, Schauspielern wie Katja Riemann und Max Puffendorf oder Nachfahren der von Stauffenbergs begegnen.
Gottesdienste
Mo - Fr, 18.30 Uhr,
Sa, 18.30 Uhr,
So, 8.30, 10.30, 12:00 & 18.30 Uhr
Pfarrbüro
Mo & Fr, 10.00 - 12.00 Uhr und 15:00-18:00 Uhr,
Di, 15.00 - 18:00 Uhr,
Mi, 10.00 - 12.00 Uhr
Telefon
030 - 885959-0
Mail
pfarrbuero@sanktludwig.de
Homepage
www.sanktludwig.de
Benedict
Frühstücken 24/7 – das geht seit einem guten halben Jahr in der Pariser/Ecke Uhlandstr. Hier hat im Erdgeschoss des Max Brown Hotels das Benedict eröffnet – ein Restaurant für Frühstück rund um die Uhr. Der Laden mit loungiger Wohnzimmeratmosphäre ist die erste Filiale des erfolgreichen Tel Aviver Restaurants-Konzepts außerhalb Israels. Nachdem Yair Kindler – Gründer des Benedicts in Tel Aviv – jahrelang im Nachtleben tätig war und ständig die Frühstückszeit verpasste, kam ihm die Idee: Er entwickelte eine neue gastronomische Kategorie und eröffnete 2006 gemeinsam mit zwei Freunden das Benedict, ein Restaurant, in dem es nie zu spät ist für ein ausgiebiges Frühstück.
Benannt haben die Frühstücks-Nerds ihren Laden nach ihrer liebsten Ei-Kreation: den Eggs Benedict, ein Gericht aus pochierten Eiern auf Röstbrot, angebratenem Schinken und Sauce Hollandaise. Eggs Benedict landen natürlich auch in der Berlin-Filiale auf dem Frühstücksteller. Und außerdem: Banana-Pancakes, Croque Madame, israelisches Shakshuka, veganes Frühstück oder einfach klassisches Müsli. Für den neuen Standort haben sich die Chefköche auch noch etwas ganz Spezielles ausgedacht: Hier gibt es nun den Berliner Klassiker Eisbein-Stulle als Frühstücksvariante – Pulled Pork mit hausgemachtem Sauerkraut auf Roggenbrot mit Senf, Cornichon Relish und natürlich pochierten Eiern.
Adresse
Pariser Straße/Ecke Uhlandstraße 49
Mehr Infos auf
www.radioeins.de
Bake Room
Seit September 2016 können Backfeen und Hobby-Patisseure am Ludwigkirchplatz 12 alles bekommen, was ihr Konditorherz begehrt. Denn im „Bake Room“ bietet Marica Walking - die durch das jahrelange Backen und Kneten mit ihren beiden Töchtern aufs Backblech gekommen ist – alles an, was Zuckerbäcker so brauchen: essbares Blattgold, Tylo-Puder, Zitronensäure...
Und wer sich vom Shoppen erholen will, kann bei einer Tasse Kaffee selbstgemachtes Yoghurt Frozen genießen. Die geborene Wilmersdorferin Marica Walking, die in ihrer Jugend viel in dieser Gegend unterwegs war, kann sich noch gut an das Szene-Lokal „Weiße Maus“ erinnern, das einst in ihrem heutigen Laden residierte. Benannt nach dem berühmt-berüchtigten Cabaret und Revue-Theater der 20er Jahre, trafen sich hier Schwule mit Künstlern, Nachbarn mit Galeristen, Ladenbesitzer mit Touristen und feierten gemeinsam vor allem in den 80er Jahren die sonst eher ruhigen Wilmersdorfer Nächte durch.
Adresse
Ludwigkirchplatz 12
10719 Berlin
Telefon
030 - 88627270
Öffnungszeiten
10.00 - 18.00 Uhr
Bestattungshaus Spich
Inmitten der vielen Cafés und Läden, gleich gegenüber der Kirche und dem Kinderspielplatz gibt es eine Institution, die zu den langjährigsten hier zählen dürfte: das Bestattungshaus Spich. 1933 von Georg Spich gegründet, wurde es 1976 von Günther Luhmann übernommen und gehört inzwischen zu einer Gruppe von insgesamt 7 Bestattungshäusern in Berlin. Wer seinen Fuß über die Schwelle dieses sehr dunkel gehaltenen Ladens setzt, hat ein schwieriges Anliegen, steht manchmal noch unter Schock, weiß sich oft nicht zu helfen. Der Bestatter berät solche Menschen, übernimmt die aufwändigen Gänge zu den Ämtern, beschafft alle notwendigen Papiere, organisiert die Beerdigung. Ein zunehmend schwierigeres Geschäft...
Die Zahl der Beerdigungen geht zurück (in den 80ern gab es allein in Westberlin ca. 44.000 Beerdigungen pro Jahr, heute sind es keine 30.000 in der gesamten Stadt). Die Zahl der Konkurrenten, vor allem unseriöser Billig-Anbieter, nimmt zu. Feuerbestattungen und anonyme Urnengräber verdrängen die aufwendige Beerdigung im Sarg mit eigener Grabstelle. Trotzsem ist Günther Luhmann optimistische, dass es sein Bestattungshaus am Ludwigkirchplatz noch lange geben wird. Denn so unangenehm der Weg zum Bestatter auch sein mag – irgendwann muss in jeder nehmen.
Adresse
Ludwigkirchplatz 12
10719 Berlin
Telefon
030 - 881 18 52
Mail
info@spich-bestattungen.de
Öffnungszeiten
Mo - Fr, 9 - 17 Uhr
Zentrum für internationale Friedenseinsätze (ZiF)
Allein im Jahr 2017 gibt es weltweit 11 große bewaffnete Konflikte und eine Vielzahl kleinerer Konfliktherde, von denen 1,6 Milliarden Menschen betroffen sind. Mit internationalen Friedensmissionen versucht die Weltgemeinschaft, diesen Menschen zu helfen, die Konflikte auf zivilem Wege zu lösen. An den Missionen von UN, EU, OSZE und NATO sind auch mehr als 3.000 Deutsche beteiligt. Viele dieser Wahlbeobachter und Krisenexperten werden vom ZiF auf ihre Einsätze beraten, koordiniert und vorbereitet. Dazu gehören u.a. auch Ausbildungskurse am „Vereinte Nationen Ausbildungszentrum Hammelburg“ der Bundeswehr, wo neben den Experten des ZiF auch Journalisten und Mitarbeiter von NGO’s von erfahrenen Soldaten für ihre oft riskanten Einsätze in Krisengebieten geschulte werden.
Zentrum für internationale Friedenseinsätze (ZiF)
Gegründet 2002 als eine Art Außenstelle des Bundesaußenministeriums, die lediglich vermittelt, wurde das ZiF 2017 per Gesetz zum Arbeitgeber der im Moment rund 1.500 Friedenshelfer. Eine weltweite einzigartige Professionalisierung der zivilen Friedensarbeit. Wer sich für eine Tätigkeit als Mitarbeiter des ZiF entschließt, sollte interkulturell erfahren und interessiert, stressrestistent, berufserfahren (bevorzugte Berufe: Juristen, Verwaltungswissenschaftler, Ingenieure) und mit guten Sprachkenntnissen ausgestattet sein. Außerdem gelten die Verträge immer nur für eine gewisse Zeit, denn auch die Missionen der leitenden Organisationen sind zeitlich begrenzt.
Adresse
Ludwigkirchplatz 3-4
10719 Berlin
Telefon
030 - 52 00 56 5 - 0
Allgemeine Anfragen an
zif@zif-berlin.org
oder direkt an die jeweiligen Arbeitsbereiche
Training
training@zif-berlin.org
Human Resources
hr@zif-berlin.org
Analyse
research@zif-berlin.org
Homepage
www.zif-berlin.org
Stolpersteine und Gedenktafeln für jüdische Bewohner
Vor allem während der Weimarer Republik zog es viele Juden nach Wilmersdorf. Es gab fünf jüdische Privatschulen und viele jüdische Künstler und Schriftsteller wohnten in Wilmersdorf, unter anderen George Grosz, Egon Erwin Kisch, Heinrich Mann, Anna Seghers und Arnold Zweig. In der Pariser Straße hatten sich vor allem jüdische Psychotherapeuten und -analytiker angesiedelt. Nicht zuletzt deshalb fand auch das 1983 gegründete Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse (BIPP) in der Pariser Str. 44 seine Heimat. Im selben Haus, in dem auch der 1893 gegründete „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“ und der dazugehörige „Philo-Verlag“ von 1930 bis zu ihrem Verbot 1938 durch die Nazis ihren Sitz hatten. Heute erinnert eine Porzellantafel am Eingang des Hauses Pariser Str. 44/ Ecke Emser Str. daran.
Auch die Anzahl der Stolpersteine allein in der Pariser Str. ist beachtlich: insgesamt sind es 180, allein vor dem Haus Nr. 11 liegen 24. Es gibt keinen Berliner Bezirk, der so viele Stolpersteine hat verlegen lassen wie Charlottenburg-Wilmersdorf. Zwar dienen sie dem Andenken an alle Opfer des Nationalsozialismus, doch von den 55.000 Juden, die aus Berlin deportiert und getötet wurden, kamen allein aus diesem Bezirk mehr als 13.000. Aus diesem Grund gibt es neben der Seite für alle gut 7.000 Berliner Stolpersteine auch eine nur für die über 3.000 in Charlottenburg-Wilmersdorf verlegten.
Internet
www.berlin.de/...
Delicious Berlin
Die Geschichte des „Delicious Berlin“ nimmt bereits 2005 in Costa Rica seinen Anfang. Hier besuchte Sebastian Gollas zum ersten Mal eine Zigarrenmanufaktur und war so begeistert, dass er in Passau den Online Shop „Starke Zigarren“ gründete. Aber damit nicht genug: Mit Studienfreunden plante er seitdem auch die Eröffnung eines Ladengeschäfts für Genussmittel in Berlin. Im Juli 2013 war es soweit: das Genießerkonzept „Delicious Berlin“ zog in die Pariser Str. 54, wo man nun von einem jungen, enthusiastischen Team bestens beraten wird – egal ob es um edle Weine, Spirituosen, Feinkostartikel oder seltene Zigarren geht. Sebastian Gollas hält dabei mit seinem Kollegen Martin Geisler die Strippen in der Hand und organsiert regelmäßig die unterschiedlichsten Events, denn im „Delicious Berlin“ ist Vieles möglich: von der Craft Beer-, Rum- oder Whisky-Verkostung bis hin zum Cocktailkurs oder dem „Wacholdersegen – Gin-Tasting.
Adresse
Pariser Straße 54
Route66
In die Räumlichkeiten, in denen sich früher das Programmkino Graffity befand, zog 1994 das Route66 und brachte damit die Tradition des amerikanischen Diners in die Pariser Straße. Bei Cocktails und Burgern kann man hier problemlos eine Zeitreise in die 1950er und 60er unternehmen - auf roten Ledersofas und zwischen einarmigen Banditen und blinkenden Jukeboxen. Musikalisch lässt das Route66 die goldene Ära des Rock’n’Roll wieder aufleben – von Elvis bis Chuck Berry. Und sogar eine Original-Zapfsäule der legendären Route 66, die einst von Chicago (Illinois) bis nach Santa Monica (Kalifornien) führte und eine der ersten durchgehend befestigen Straßenverbindungen zur US-Westküste war, gibt es hier zu bestaunen. Kein Wunder also, dass das Diner gern auch als Filmkulisse oder als Kulisse für Shootings genutzt wird.
Auf zwei Etagen finden im Route66 über 600 Gäste Platz und auch auf der geräumigen Terrasse kann man es sich in großen Gruppen gemütlich machen. Neben vielen Schulklassen und Touristen kommen gern Bewohner aus dem Kiez im Route66 vorbei. Fußballübertragungen und ein All-you-can-eat-Brunch werden hier übrigens auch sehr gern besucht.
Adresse
Pariser Straße 44
Homepage
www.route66diner.de