Worte, die auf einen niederprasseln wie Hagelkörner in einem schweren Gewitter, Worte, die einen davonblasen wie ein reinigender Sturm - Kate Tempest aus London hat sich ihren Künstlernamen nicht umsonst gegeben. Auf der Bühne wird sie zur Naturgewalt und ist Energie pur. Die Sätze, die aus ihr heraussprudeln, entwickeln einen unfassbaren, rhythmischen Sog - die 29-jährige Londonerin rappt wie niemand sonst auf der Welt.

In ihrer Heimat ist Kate Tempest längst gefeierte Spoken Word-Künstlerin, Lyrikerin und Theaterautorin. Letztes Jahr erschien ihr Album „Everybody Down.“ Es erzählt die Geschichte von drei jungen Londonern in 12 Episoden. Die Studentin Becky, der Dealer Harry und dessen Bruder Peter versuchen am Rande der Großstadt mit ihrem Leben klar zu kommen. Es geht um Drogen, Nachtleben, Liebe, Verrat, Familie-Dramen, Orientierungslosigkeit, schlechte Jobs.

Kate Tempest rappt in verteilten Rollen – mal hart, mal poetisch, immer mit einem überwältigenden Flow. Dazu wummern die Bässe, heulen die Synthies oder pulsieren die Beats. Aber es ist der Text, der hier im Zentrum steht. Es sind ihre Worte, die nachhallen...

„Everybody Down“ landete in vielen Jahresbestenlisten auf den vordersten Plätzen und auch die Kritikerrunde der Sendung Soundcheck auf radioeins verlieh Kate Tempest den Preis für das beste Album des Jahres 2014.

Anlass genug heute in den Sommernachtskonzerten ab 21 Uhr, dem üblichen Sendeplatz vom Soundcheck, Kate Tempest noch einmal ordentlich zu feiern - mit einem sprachgewaltigen Auftritt, den sie im April in Stockholm hinlegte...